22.03.2015 – Grundlage von ästhetischer Bildung ist die Wahrnehmung von Differenz.

Wenn ich kein Gefühl für das Andere habe, wird mir ein aufgeklärter Blick in die Welt versperrt bleiben. Das schließt die Wahrnehmung von Kunstwerken ebenso ein wie die von der Gestaltung der Städte und von der Hässlichkeit von Pegida-Demonstrantinnen. Pegida und AfD sind hässlich, rein ästhetisch gesehen, ohne ethische Wertung. Ich habe noch nie jemanden aus diesem Umfeld gesehen, die ich erotisch fand oder auch nur attraktiv. Ihre Plakate sind unlustig und hässlich. Ich verschließe die Augen und stelle mir Herrn Gauland, der Name steht für sein Programm, mit Donald-Maske vor und Frau von Storch mit Strapsen.
Nichts hilft gegen den faden Geschmack von Hässlichkeit, auch kein Lachen.
Warum ist die Welt so, wie sie ist? Das ist die Grundfrage jeder Kunstproduktion, die in sich den Kern trägt der Nachfrage: Warum ist die Welt nicht besser? Und: Wo gibt es eine bessere Welt? Insofern ist ästhetische Bildung immer auch politische Bildung.
entartete musik
Schöne Präsentation: Ernst Jünger und Entartete Musik.
Ernst Jünger war kriegsverherrlichender Kryptofaschist und Entartete Musik bezieht sich auf eine kritische Rekonstruktion der gleichnamigen Nazi-Ausstellung.
Wahrnehmung von Differenz, ursprünglich ging mir der Gedanke im Kölner Hauptbahnhof durch den Kopf, als mir beißender Wurstgeruch in die Nase stieg. Überall blubberte Wurstwasser, in dem Bockwürste et. al. gesotten wurden. Der Kölner scheint ein regelrechter Wurstfetischist zu sein. Ich schätze gelungene Bratwürste, aber Köln war echt übel. Ich hatte vorher in Brüssel den Duft von frischen Waffeln auf offener Strasse eingesogen, und der Unterschied war eklatant.
Jede Stadt riecht anders, schmeckt anders, sieht anders aus, fühlt sich anders an. Differenz eben.

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