30.05.2016 – Petrus war der erste Antisemit.

Es gibt Veranstaltungen, zu denen geht man hin, weil es sie schon von Anbeginn der Zeiten gibt, weil es da was zu Essen und zum Saufen gibtund weil man da immer hingeht. Wie das Masala Fest in Hannover. Eine neohippieske Veranstaltung, mit Wolken von Patchuli und einem Meer von Henna.
Ob Blond, ob Braun, ob Henna,
Weihnachten gibt’s neue Männa.
Ina Deter. Was macht die eigentlich? Mittlerweile treffe ich da kaum noch Bekannte, die Hüfte, das Kreuz oder – c’est la vie – der Tod verhindern immer häufiger das Erscheinen.
20160529_172546 Kopie
Masala Fest. Bild 68 der Serie „Orte, an denen ich den Altersdurchschnitt durch meine Anwesenheit nicht erhöhe“.
Dann gibt es Veranstaltungen, zu denen geht man, weil es eine Art kategorischer Imperativ ist, da hinzugehen. Wie das Israelfest der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Angesichts des grassierenden Antisemitismus auch eine Frage der reinen bürgerlichen Höflichkeit gegenüber den Gastgebern. Am Morgen eine Veranstalter-Absage per Mail wegen Gewittergefahr. Verständlich, gestern hat es weite Teile der Republik regelrecht geflutet. Aber um Hannover machte das Gewitter nicht nur einen Bogen zum Zeitpunkt des Festbeginns, sogar die Sonne fing an zu scheinen. Eine freche Provokation. Für mich war klar: Petrus, der Wetterverantwortliche, ist immer noch Antisemit. Zusammen mit seiner Gang, den sogenannten Aposteln, bildete er ja die erste Vereinigung von Antisemiten. Klarer Fall von Bandenkriminalität.
Und was mache ich, wenn am 10.06 bei der Präsentation der neuen NETZ Niedersächsische Teilhabe-Zeitung, in der City auch eine Unwetterwarnung läuft?
Ich sehe schon die Überschrift vor mir: „Sozialpolitik in Niedersachsen vor Neustart. Alle Sozialpolitiker_innen der rotgrünen Landtagsfraktionen wurden bei dem Blitzschlag gestern …“
Da kann ich nur hoffen, dass es mich dann mit zersemmelt.
Wäre die Spaltung zwischen Arm und Reich nicht so groß, und damit die Notwendigkeit einer NETZ nicht gegeben, wenn es die Mauer noch gäbe? Diese Spekulation schoss mir durch den Kopf, als mir dieses Foto beim PC Aufräumen in die Hände fiel.
Ohne Titel-1 Kopie1
Mauer. Berlin? 1989?
Nein. Hannover, Rosemeyerstr. 2016.
20160527_144436 Kopie
Hinter der Mauer das Paradies.
So wie damals. Wenn man von Osten drüber guckte.
Zumindest glaubten das die Meisten ….

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert