
Selbst die katholische Kirche hat es schon erfasst,
nur Gendersprache passt!
Im verdienten Kollektiv der Herausgeber (leider nur Männer) der NETZ – Niedersächsische Teilhabe-Zeitung führen wir einen erbitterten Streit um die Verwendung gendergerechter Sprache. Ich sehe das pragmatisch. In den Organisationen, mit denen wir zusammenarbeiten, setzt sich immer das „Herausgeber_innen“ oder „Herausgeber*innen“ durch. „HerausgeberInnen“ ist kein Standard mehr und „Herausgeber“ sowieso nicht, es sei denn, es sind nachweislich nur Männer. Also setze ich mich im offiziellen Sprachgebrauch lieber an die Spitze einer Veränderung, bevor ich – altersstarrsinnig geworden – gar nichts mehr mitkriege.
In diesem Blog benutze ich dagegen fast ausschließlich die weibliche Form. Pragmatismus eben. Meine Kollegen sind da komplett anderer Ansicht, Zitat: „Ich lasse mir die Sprache nicht verhunzen. Für mich gilt der Duden etc. pp“. Also eher die Richtung „Herausgeberinnen und Herausgeber“.
Unsere Kompromissformel im Impressum der NETZ:
Die Verwendung gendergerechter Sprache liegt in der Verantwortung der Autorinnen und Autoren.
Ob meine Kollegen ihre wertkonservative Einstellung aufgeben, wenn die katholische Kirche die Sprachregelung „Bischöf_innen“ und „Päpst*innen“ einführt?
Auf den Vers zu Beginn des Eintrags bin ich in Erinnerung eines alten Lehrbuchs über das Normungswesen (DIN A 4 und ISO 9001 ff. und so Zeug) gekommen, mit dem ich das Handwerk des deutschen Normers in der deutschen Metallindustrie erlernt habe. Ich bin eben nicht nur Germanist, sondern ein echter Allrounder. Da stand unter der gezeichneten Abbildung eines Schwarzen mit Bastrock, der freudig erregt einen Elektro-Stecker schwenkte, vor einem Kessel mit einem Missionar drin, folgender Vers:
Selbst Bimbo hat es schon erfasst,
nur ein genormter Stecker passt.
Das Lehrbuch war aus den Sechzigern des vorigen Jahrhunderts.
Wie schön ist dagegen der Anblick des Mohren-Haus

Bamberg – Obere Brücke.
Reisen macht Spaß.
Eine Email von Secret Escape, einem wirklich guten Anbieter von Reise-Schnäppchen der gehobenen Kategorie, hat heute morgen den Betreff: „Das wichtigste Gepäck? Ein fröhliches Herz!“
Ein fröhliches Herz als Gepäck? Mir ist der Urlaub schon verdorben, wenn ich einen Akku vergessen habe. Ganz zu schweigen von Sonnenmilch, Mundwasser, Rosmarinöl, Sonnenmütze, Fernglas, zwei Kugelschreibern, Ouzo-Flachmann, Schweizer Armeemesser, Fotoapparat, Camcorder, Reservebrille … to be continued.
Ich wünsche allen Leserinnen ein fröhliches Herz und einen entspannten Urlaub
04.07.2016 – Von MinistrantInnen, Bischöf_innen, Päpst*innen.
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