09.10.2016 – Ich müsste mal wieder zum Rückentraining.

gutes foto
Rücken, gut trainiert. Und ein gutes Fotos, was die Wahl des Bildausschnitts angeht. Beachten Sie den Kopf der Statue. Ich bin sonst eher der dokumentarische Knipser als der komponierende Fotograf. In dem Fall aber hab ich mal länger durch den Sucher geguckt.
Alle Jahre wieder: Nasskaltes Trübwetter, zu wenig Bewegung, Stress, da steht das Kreuz mit dem Kreuz ins Haus. Gern ventilierte Lösungen wie: die trüben Monate im Süden zu verbringen, scheitern an der chronischen Fehltrefferquote auf meinem Lottozettel. Und ganz ehrlich, selbst wenn ich die Kohle dafür hätte: Fünf Monate, und darauf liefe es hinaus, abseits des heimischen Kiezes, ist für mich schollenverwachsenen Großstadt-Niedersachsen keine Verheißung. Ich bin eher der urbane Metropolentyp als der Zivilisationsflüchtende Neoromantiker. Fünf Monate lang jeden Abend in einem kleinen Fischerort in einer der zwei Bars an der Hafenmole sitzen, da würde ich zum trübsinnigen Alkoholiker. Im digitalen Zeitalter geht Homeoffice im Prinzip zwar von jedem Ort der Welt aus, aber meine Arbeit lebt schon auch von persönlicher Anwesenheit und was mache ich, wenn z. B „mein“ Internet abkackt? Jedes mal den „Frickler“ einfliegen?
Nee, ich brauche auch Lärm, Dreck, Kultur, meine Sprache, von Kumpels und so Zeug ganz abgesehen. Gestern zum Beispiel war ich im Theater, „Mein Kampf“ von Tabori, tolles Stück, in der Dialogführung von Woody Allen beeinflusst, schöne Inszenierung, die Rolle des Hitler mit einer Frau besetzt, die in ihrer Anmutung mich an Micky Maus erinnerte, was der Groteske einen zusätzlichen Schuss Absurdität verpasste.
Hinterher noch mit besagten siehe oben Kumpels bei einem Italiener abgehangen. Jetzt bin ich zwar todmüde und müsste arbeiten, damit ich nicht ins kurze Termingras komme, flüchte mich lieber in diesen Blog hier, oje … aber trotzdem war es ein guter Abend, der den heutigen Zustand lohnt. Ich war mal in Portugal im Theater, hab Tränen gelacht, aber kein Wort verstanden. Und an dem Ort gab es wenigstens ein Theater.
Also fort mit den Fluchtgedanken. Auf zur Rückenschule wie jeden Herbst und Winter. Immerhin ist da das Verhältnis von Frauen zu Männern mindestens 4 :1. Wobei einem nach 20 Minuten intensiven Trampolinaufwärmens vor den eigentlichen Übungen jede Wertschätzung dieses idealen Mischungsverhältnisses ziemlich egal ist. Da bin ich froh, wenn ich nach den 20 Minuten noch lebe.
Allen Leserinnen einen charmanten Wochenbeginn und vielleicht sieht man sich ja mal auf dem Trampolin.
Man?

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