14.10.2016 – Argumente für und gegen Dylan.

„Glückwunsch! „Blowing in the wind“ habe ich als 13-jähriger auf Konfirmandenfreizeit auf Ameland gelernt. Und: ich kann es noch singen.“
Der Ex-Popbeauftragte der SPD Sigmar Gabriel. Zum besseren Verständnis: Das zählen wir als Pro-Argument.
„I’m a Dylan fan, but this is an ill conceived nostalgia award wrenched from the rancid prostates of senile, gibbering hippies (… durchgeknallte Nostalgie-Verleihung, aus den ranzigen Prostatas von senilen, gackernden Hippies gezergelt”) .”
Irvine Welsh, Autor von „Trainspotting“. (Gute Literatur, nix für Nobelpreis, aber Literatur auf der Höhe ihrer Zeit).
Ich habe mal im Studium der Literaturwissenschaft gelernt, dass man literarische Urteile belegen sollte, mit Quellen und so Zeug. Also, Zitat aus Dylans bekanntestem Werk „Blowin’ in the Wind“:
“How many roads must a man walk down
Before you call him a man?
How many seas must the white dove sail
Before she sleeps in the sand?

Yes, and how many times must the cannonballs fly
Before they are forever banned?
The answer, my friend, is blowin‘ in the wind
The answer is blowin‘ in the wind …”

Der Einsteig ist Kitsch pur: Männer, die auf Strassen am Horizont verschwinden. Das war schon in John Wayne Western eher zum Totlachen …
Dann die Taube: Dümmliche Tierfabelmetapher, die im 19. Jahrhundert schon so ranzig war wie ..siehe oben.
Danach fliegende Cannonballs, die doch bitte, bitte gebanned werden sollen. Das ist weinerlicher Lichterketten-Schund aus dem Grundkurs „Wer bringt heute den Agitprop-Müll runter?“.
Dass die Antwort dann im verkitschten Natursymbolismus des 19. Jahrhunderts in den Wind geblowen wird, ist überraschend nur für den, dessen einziges Buch Zuhause das Sparbuch ist.
Für so was der Literaturnobelpreis?
Das ist ein ganz starkes Argument dafür, dass das Kiffen weiterhin verboten bleibt.

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