19.11.2016 – Werde ich Deutschlands heißester Opa?

Ich shape meine body ab und an, betrachte Anzeichen des Verfalls nicht gerade mit Euphorie, aber wenn meine Muskeln und Konturen nicht mehr so definiert sind wie vor 30 Jahren, kriege ich deswegen auch keine Depressionen. Freunde, Kumpels, Bekannte beißen mittlerweile reihenweise in das Grass, was sie früher geraucht haben, inklusive der Verklappung diverser alkoholischer Getränke, wobei kein Auge trocken blieb, die betreffenden Verklapper allerdings ebenfalls nicht. Frei nach Wilhelm Busch:
Mit dem Seufzerhauche: U!
Stößt der Leber was Letales zu.

Da bin ich mitunter dankbar, dass ich zum Beispiel noch unbetreut in den Urlaub fahren kann. Wo ich am Strand keinen 30jährigen Mädels mehr imponieren muss mit Waschbrettbauch o. ä.. Das liegt allerdings nicht ausschließlich daran, dass ich zu der für einen Mann eher seltenen Einsicht gekommen wäre, dass man irgendwann aufhören sollte, sich lächerlich zu machen. Das liegt zu einem nicht geringen Teil daran, dass zu den Zeiten, wo ich mich an Stränden aufhalte, schlicht und ergreifend nicht nur keine 30jährigen Mädels da abhängen, sondern dass niemand da abhängt.
strand
Praia da Luz, Algarve, Mitte Dezember. Den Kopf hab ich weggelassen, in dem Beitrag geht es nur um den Körper.
Hahaha. Wer das geglaubt hat, darf nicht mehr weiterlesen. Das Bild ist mit Selbstauslöser und den richtigen Ausschnitt da hinzukriegen, wenn die Kamera auf der Erde steht und keinen drehbaren Bildschirm hat, dass muss mir erst mal eine vormachen. Und so dämlich, ein Stativ mit mir rumzuschleppen bei Klippenwanderungen, bin ich nicht.
Als ich beim heute morgen beim Check der relevanten News, als sozialpolitischer Akteur sollte man auf dem Laufenden sein, auf die Schlagzeile stieß: Chinas heißester Opa, wurde ich nachdenklich. Der Man macht mit 80 noch eine echt geshapte Performance. Das Styling ist krass retro, aber fuck drauf. It’s the body that counts, folks. Der Weg dahin wäre allerdings mühselig, der Mann hat seinen Körper mittels Kampfsporttraining und in Fitnessstudios gestählt. Ich war einmal in einem Fitnessstudio. Meinen Eindruck hat der Altmeister in Worte gefasst:
Mich faßt ein längst entwohnter Schauer,
Der Menschheit ganzer Jammer faßt mich an.
Hier wohnt sie hinter dieser feuchten Mauer …

„Sie“ meint in dem Fall die schiere Idiotie.
Und Kampfkunst? Ich bin stolzer Träger eines Karategürtels. Das war allerdings vor dem Krieg und schon damals war ich nach dem Training regelmäßig krank. Ich hab sogar mal gekotzt. Von wegen fernöstliche Gelassenheit. Das war pures geisteskrank-germanisches„Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen tun.“
Ich bin vielleicht blöd, aber nicht bescheuert. Also Fazit: Was zählt, sind innere Werte.
Und ein prall gefülltes Portemonnaie.
Allen Leserinnen ein charmantes Wochenende.

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