13.01.2017 – Freitag, der 13.

Ich bin abergläubisch. Gestern habe ich einen Einkaufbon über 5,55 (Glückszahl!) Euro auf meinen Lottozettel gelegt. Das bringt Glück! Glaube ich. Hoffentlich gewinne ich die Million erst nächste Woche. Ich hab im Moment keine Zeit, mir Gedanken darüber zu machen, was ich mit der Kohle anfange. Am liebsten würde ich nach Art der Renaissance Künstler für ein Jahr eine Italien Reise machen, wegen Bildung und so. So wie Goethe. Aber natürlich nicht nach Italien sondern nach Berlin. Aber wer macht in der Zwischenzeit meine Arbeit?!
Letztlich
bin ich unersetzlich.

Glaube ich. Auf meinem Grabstein wird stehen: Er war ein Geschenk an die Menschheit!
Na ja, bei Licht betrachtet reicht es vermutlich noch nicht mal zum „Danaer-Geschenk“.
Natürlich lasse ich mir von so einem Blödsinn-Aberglauben wie „Freitag, der 13. !“ nicht den Alltag regieren. Ich erfreue mich vielmehr des Anblicks eines Geschenks, dass ich als Referent unlängst von Gewerkschaftskolleginnen erhielt. Es ging um meine Arbeit und das gehört zu meinem Job, also nehme ich dafür natürlich kein Honorar. Umso mehr habe ich mich über das Geschenk gefreut. Nicht nur eine nette Geste, sondern passend wie ein Maßanzug!
karl marx wein
Passt wie geballte Faust aufs Auge – Karl Marx Rotwein! Mein Ruf ist also noch intakt.
Die Pralinen sind schon alle und der Tee ist in Dauerarbeit. Gute Laune ist also garantiert und
Ich brauche keine Millionen mir fehlt kein Pfennig zum Glück.
Ich brauche weiter nichts als nur Musik

Ein Lied von Marika Rökk, eine Frau, dümmer als Dosenbrot und eine Nazi-Schlampe.
Später dann, also früher, 68ff., war alles besser. Da wehte der Wind noch von links und der alternativ-kulturelle Mainstream hängte sein rotgefärbtes Mäntelchen sofort in diesen Furz des Zeitgeistes. (Wenn man die schräge Metapher zu Ende denkt: Das rotgefärbte Mäntelchen zeigt in diesem Fall nach rechts …)
In jenen Kreisen gehörte es dazu, lilafarbene Latzhosen zu tragen (grauenhaft), die Bots zu hören (ganz grauenhaft) und Gedichte von Erich Fried zu lesen (unaussprechlich grauenhaft).
Bei derart ästhetischen Katastrophen kein Wunder, dass aus 68ff. nichts wurde. Erich Fried z. B. war ein Flach-Phrasendrescher von spektakulären Ausmaßen, aber nicht dumm. Er wusste um die monströse Inferiorität seiner Sentenzen und erzeugte durch schlichten Umbruch der Zeilen ein Lyrik Upgrade. Beispiel (von mir!):
Letztlich
bin ich unersetzlich.

Wobei sich Frieds Flachware noch nicht mal reimte.
Wenn man bei mir noch ein „Yo, digga!“ dranhängt, geht es als Rap durch.

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