
Plus 226 Prozent: Entwicklung der Aktie „Deutsche Cannabis AG“, nachdem der Bundestag Cannabis auf Rezept für Kranke legalisiert hat.
Geld, das auf der Bank liegt, wird immer weniger. Soll man Geld anlegen, so man welches übrig hat, und wenn ja, wie? Ethische Fonds? Öko? Aktien sind doch grundsätzlich des Teufels, so alte linke Überzeugung.
Oder? Laut Marx werden alle Dinge zur Ware, wenn sie denn in den Verkehr kommen. Egal, ob es ein Pfund Butter ist oder die Aktie einer Butterproduzierenden Molkerei. Die Spekulation ist nur eine graduelle Abstufung des Kapitalismus, keine strukturelle. Selbst menschliche Beziehungen besitzen im Kapitalismus Warencharakter. „Käufliche Liebe“ meint nicht nur Prostitution. Wieviele Ehen, Freundschaften und Liebesbeziehungen unterliegen nicht dem Tausch- und Gebrauchswertprinzip? Gewogen und zu leicht befunden, der Tod der Liebe, das ist die wahre Ware.
So einfach ist das also nicht mit der Ethik von Geldanlage, da sitzt manch Öko-Investor schnell auf einem hohen Ross, das letztlich nur ein Motto herauswiehert:
Das Herz sitzt links, das Portemonnaie rechts.
Was gar nicht geht, sind Aktien der vier P: Panzer, Plutonium, Prostitution.
Cannabis ist ok. Ist doch schön, wenn der kiffende Alt-Hippie unter Beweis stellt, dass er den Grundkurs in Nationalökonomie verstanden hat und politische Entwicklungen richtig zu deuten weiß. In der nächsten Legislaturperiode wird Cannabis grundsätzlich für alle legalisiert und die Aktie wird eine Entwicklung nehmen wie weiland Apple.
Ob ich das gut finde? Ist es nicht eher so, dass das, was illegal ist, Spaß macht? Das Verbotene macht uns scharf. Und so wie das Zeug heute reinknallt, hab ich bei Heranwachsenden schwerste Bedenken. Das ist vom Wirkungsgrad her zu früher (Achtung: FRÜHER WAR ALLES BESSER!) ein Unterschied wie zwischen einem Glas Prosecco und einer halben Pulle Wodka.
Hätte ich Kinder in der Adoleszenz und würde merken, dass die kiffen, würde ich denen den Hintern versohlen. Jedenfalls wenn es mein Zeug wäre, was die rauchten.
Und da ja NSA und BKA alles mitlesen, hier ein Hinweis: die 6,8 Gramm, die ich besitze, sind in meinem Garten vergraben. Nicht dass die mir bei einer Razzia noch die Tür eintreten. Da ist es mir lieber, die graben meinen Garten um. Dann muss ich es nicht machen.
Das, liebe Genossinnen, nennt man Dialektik.
23.01.2017 – Bekiffte Käufliche Liebe
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