
So was wie: Der Blick in den Garten ist schön. Ich müsste mal wieder Urlaub machen. Was macht die Kunst? Ich werde alt. Blablabla halt, irgendein Gedöns, dass ich kaum in ernsthafte Texte noch in mein reales Tagebuch schreiben würde. Und außerdem muss ich die Fotos hier ja irgendwo speichern, da kann ich sie auch gleich ins Internet packen.
Aber eben habe ich auf DLF ein Interview mit Georg Stefan Troller gehört, anlässlich des heutigen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Troller ist für mich eine TV Ikone aus den 70ern, er brachte einen anderen Ton in diese graue, „wichtige Miene machende Männer“ Veranstaltungen a la Werner Höfers Frühschoppen. Troller war die mediale Vorwegnahme des später in alternativen Kreisen gepflegten „subjektiven Faktors“. Troller sprach im Interview eben lauter wunderbare wahre Sätze, geprägt von Humanismus und Souveränität. Und das im Alter von 96. Nachzulesen hier.
Das Interview war vorab aufgezeichnet und stand zum Zeitpunkt der Ausstrahlung verschriftlich zur Verfügung. Diesen Satz sollte man jedem AfD Idioten, der sein besinnungsloses Geplärre von „Lügenpresse“ bei jeder unpassenden Gelegenheit so absondert wie unsereiner Durchfall bei Noro-Virus Befall, mit einem Brandeisen auf die rechte Arschbacke brennen. Solche Gedanken sind inhuman, höre ich da jemanden denken?
An Tagen wie diesem machen sich in mir auch schon mal anti-aufklärerische Reflexe breit.
Ein Satz von Troller gab mir zu denken: „ Diese Erinnerungskultur (an den Holocaust, d. A.), die Deutschland vielleicht stärker als andere schuldige Nationen einschließlich Österreichs, meine Heimat betrieben hat, ist das einzige, wofür man Deutschland eigentlich über Jahrzehnte hinweg bewundern durfte.“
Das stimmt. Und nachdem Deutschland jahrelang in meinem Ranking der unangenehmsten Nationen Europas den unangefochtenen Spitzenplatz einnahm, liegen da mittlerweile präfaschistische Nationen-Missgeburten (das ist bestimmt sprachlich unkorrekt hoch drei) wie Ungarn, Polen, Slowakei, aber gerne auch die Schweiz, deutlich vor „uns“ in meinem Ranking.
Es fängt allerdings an zu bröckeln, wenn ich mir Höcke, Petry et. al. angucke …
27.01.2017 – Eigentlich wollte ich heute wieder nur Nichtiges schreiben
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