20.04.2017 – Schweinekalt

kältestarr
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.

Aus: Hälfte des Lebens, Friedrich Hölderlin
Hier im Bilde klirren nicht die Fahnen, sondern Hemden. Teil einer Kunstinstallation von mir, bei der ich im bitterkalten Winter 2010 als Hommage an Hölderlin dutzende nasse Hemden in bizarren Formen Frosterstarren ließ, verteilt an verschiedenen Orten.
Heuer, jenseits der Iden des April, ist es so schweinekalt, dass ich am Arbeitsplatz meinen Winter-Fußsack mit integrierter Wärmflasche reaktiviert habe. Der Fußboden ist von einem arktischen Tiefausläufer umwoben, ich habe nach fünf Minuten Eisbeine. Das ist als typischer Germanenfraß mit integriertem Sauerkraut schon eine Zumutung, als Körperzustand ist es eine an Hiob gemahnende biblische Heimsuchung. Warme Füße, kühler Kopf – das sind die wirksamsten Waffen eines im Auftrag wenn schon nicht des Herrn so doch der Aufklärung 24 Stunden am Tag agierenden Kundschafter des Friedens, der Freude und des Irrsinns.
Falls Sie jetzt nicht ganz folgen konnten, liebe Leserinnen, hier ist von mir die Rede. Was nicht weiter überrascht, weil dieser Blog ursprünglich den Titel trug: Mein intimes Tagebuch. Hört sich irgendwie reißerisch an, nach famosen Sauereien, dem Tagebuch der Josefine Mutzenbacher (hier bietet mir die automatische Rechtschreibkorrektur „Märzenbecher“ an) oder ähnlichem, was Sie lieber nicht googlen sollten, sonst kommen Sie noch auf dumme Gedanken. Komischerweise gibt es bei einer Google Suche unter dem Begriff „Mein intimes Tagebuch“ nur zwei Fundstellen auf der ersten Seite, einmal ein Buch von einer Chinesin, die damit angeblich die Protagonistin der sexuellen Revolution in China sein soll und mein Blog, von dem ich allerdings bezweifle, dass er in irgendeiner Form zur sexuellen Revolution in China oder sonst wo beiträgt. Der heißt einfach nur so, weil ich auch Marketing Fachmann bin und weiß wie man Dinge verpackt. Von der Verpackung ist seit irgendeinem Update von WordPress, was das CMS ist, in dem der Blog hier geführt wird, nicht viel übrig. Mein intimes Tagebuch wurde dabei so zerschossen , dass selbst der Titel flöten ging. Ob hinter meinem abgekackten Update der chinesische Geheimdienst steckt?
So, jetzt sind meine Füße warm und mein Gemüt wärmt der Gedanke an den Neubau des SCHUPPEN 68, der seiner Vollendung harrt, eingebettet in das Paradies meines Gartens
schuppen 68
Älteres Google Luftbild, nicht in größter Auflösung. Die grüne Wand des Baus strahlt schon freundlich in das ganze Viertel hinaus.
Beachten Sie die weiteren Ankündigungen hier im Blog zum SCHUPPEN 68 Grand Opening, voraussichtlicher Termin: 01.04.2018. Mein Traum: es gibt dann einen Shuttle-Service,
tuc tuc
mit Tuc Tucs, wie in Lissabon. Sollten Sie jemals nach Lissabon kommen, lassen Sie sich mit einem Tuc Tuc durch die Altstadt karren. Mehr Spaß geht nicht.
Ansonsten sehen wir uns beim Grand Opening!

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