21.05.2017 – Ist das Kunst oder kann das weg?

rad ihme
Besser als dieses Bild kann man das Wesen zeitgenössischer Kunst nicht erklären: Unterschiedliche Ebenen werden in einen irritierenden Zusammenhang montiert, das Produkt erzeugt Einsicht, Emotion, Erkenntnis. Dabei ist es nachrangig, ob derjenige, der das Rad aus dem Fluss gezogen und dahin gestellt hat, das so beabsichtigt hat. Entscheidend ist die Tatsache, dass das Bild ein öffentliches ist. Kunst ist unter anderem nur dann Kunst, wenn sie konsumiert werden kann, also öffentlich ist. Und wenn sie als solche deklariert wird, sei es von der Öffentlichkeit, den Medien oder dem Künstler.
Oder von mir. Was hiermit geschah.
Welche Emotionen erweckt das Bild bei Ihnen, liebe Leserinnen (der Bildausschnitt mit dem gelben Löwenzahn am unteren Bildrand ist absichtlich so gewählt)? Oje, die arme Umwelt? Ah, die bizarre Schönheit alltäglicher Gegenstände? Alles ist vergänglich, ich sollte das Leben nutzen? Ich muss morgen unbedingt Brot, Zahnpasta und Abschminkpads kaufen, aber nur ImseVimse? (Gibt’s wirklich, Öko Dinger. Denen hab ich es zu verdanken, dass ich 5 Jahre jünger aussehe. Im Halbdunkeln.)
Mir ging bei dem Bild tatsächlich die Begrenztheit des Lebens und die Nichtigkeit von Hader, Zank und Groll durch den Kopf. Das Rad alleine oder das Hochhaus für sich hätten bei mir das eher nicht ausgelöst. Da hätt ich vermutlich nur gedacht: Sieht das Scheiße aus. So aber ist alles vergänglich.
„Es ist alles eitel
Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden!
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein;…..“

(Andreas Gryphius)
Pieter_Claesz_002
Pieter Claesz, Wikipedia commons gemeinfrei Ich weiß nicht, seit wann ich diesen Blog führe, aber eins weiß ich sicher: Ich habe hier nicht einmal das Urheberrecht auch nur angekratzt. Wussten Sie übrigens, dass in den letzten Jahren über 60 Prozent aller Werbeeinnahmen der Druckpresse in den USA bei facebook und Google gelandet sind? Und dass sich facebook und Google einen Dreck um die gesellschaftlichen Kosten scheren, die ihre Oligopol-Stellung verursacht? Obwohl facebook und Google eindeutig redaktionell arbeiten und keine reinen Provider sind, fallen sie unter die E-Commerce Richtlinie der EU, die sie zwar verpflichtet, strafbare Inhalte zu löschen, aber nicht dazu verpflichtet, ihr Angebot zu moderieren. Sie sind letztlich Haftungsbefreit.
Ein Angebot zu moderieren kostet Geld. Die Moderation von Spiegel online beträgt 3 – 5 Prozent der Gesamtkosten. Weil das richtig ins Geld geht, kann man bei den meisten redaktionellen Betreibern auch nachts nicht posten.
Fuck facebook! Fuckbook. Wobei die ja noch viel löschen im Vergleich zu Twitter. Also Tötet Twitter?
Keine Verbalmilitanz. Nicht in meinem Alter.

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