15.06.2017 – Die Sache mit dem Vögeln

refugium für meisen, braunellen, zaunfinken
Refugium für Vögel
Es muss natürlich heißen: …mit den Vögeln. Aber raten Sie mal, welcher Header mehr Sexappeal hat. Heute Morgen waren sämtliche Johannisbeeren von meinem Strauch weg, sie waren gerade mal zart angerötet, in etwa so wie ein Backfisch, wenn ein alter Sack einen dummen Witz mit Vögeln macht. Sagt der junge Mann: „Guten Tag, Frau Amsel, ich wollte ihre Tochter zum Amseln abholen.“ „Aber ich heiße doch Vogel.“
Das mit den Johannisbeeren jedenfalls waren die Vögel. Was mich in einen Zorn versetzte, der dem des Achill nur wenig nachsteht. Die sollten in meinen Rumtopf, der nur aus ostgotischen Früchten besteht! In der Wiege gemeuchelt. Kreisch jaul jammer zeter. Aber soll ich mich jetzt mit einem Luftgewehr auf die Veranda setzen? Gibt sowieso immer weniger Vögel. Ist doch eh alles vergänglich.
Bis auf den Ruhm. Mir stellt sich die Frage: was bleibt am Ende des Tages von einem? Besser: nach dem Ende des Tages, weil wir ja von der postmortalen Dusternis sprechen, die unsere zu Staub werdenden Leiber umhüllt, wenn die Leber ihren Dienst eingestellt hat. Von mir bleibt nach jetzigem Stand: Der Mann mit der Mauer zwischen Arm und Reich, der Besitzer des einzigen Witzeverleihs der Welt, das einzig noch lebende Gründungsmitglied des SCHUPPEN 68. Wenn man von so einer Bilanz keine Depressionen kriegen soll, wovon dann?
Was hab ich nicht alles schon gemacht: die kürzeste Kunstausstellung der Welt, den Landtag privatisiert und gesprengt, mit dem Duchamp Urinal über die Documenta, Geld verbrannt, die Weltpresse huldigt mir als dem Nischen-Mario-Barth, siehe Pressespiegel Pressespiegel SCHUPPEN 68 – Klaus-Dieter Gleitze Selbst die Bild liebt mich für meinen engagierten Kampf gegen die AfD.
Und was bleibt? Die Mauer, die Witze und ein alter Sack.
Aber ich gebe nicht auf. Ich bin ein Beißer, ein Kämpfer, ich gehe dahin, wo es weh tut. Ich habe einen Cocktail erfunden, ein Stern, der meinen Namen tragen wird. Ich werde in Geschichte eingehen wie John Montagu, der 4. Earl of Sandwich. (für das Sandwich, nicht für die Unfähigkeit!)
portorol
Ich habe den Portorol erfunden!
Und damit den derzeitig herrschenden Antagonismus zwischen dem prolligen Modegesöff Aperol und dem unnachahmlichen Klassiker Portwein überwunden. Der Portorol geht so:
1 Teil Portwein (weiß, nicht trocken!), 1 Teil Aperol, 1 Teil Sekt (extra brut, Winzersekt), 1 Teil Tonic, 1 Dash Zitronensaft (mallorquinischer) und als Krönung: zwei (nicht: eine!) tiefgefrorene Himbeeren.
Die sind am Ende des Genusses dieser Geschmacksexplosionen aus himmlischer Süße, teuflischer Bitternis und prickelnder Aromenfülle nämlich aufgetaut und verleihen dem Cocktail im Abgang eine unvergessliche zart-säuerliche Fruchtnote.
Oh, Ihr Götter, macht Platz mir im Olymp und preist meinen Namen!
Sonst setzt es etwas. Amen

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