03.07.2017 – So sehen Sieger aus!

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So sehen Sieger aus! Meine preisgekrönte Tanzperformance „Mary Poppins is singing in the rain“!
Der Verband der Choreograph*innen und Bühnenbildner*innen Neustrelitz e. V. (vormals: Verband der Choreographen und Bühnenbildner Neustrelitz e. V.) hatte im Herbst 2016 einen Wettbewerb ausgeschrieben unter dem Titel: „Do it! – Inszenierung einer Tanzperformance im urban-soziokulturell relevanten Raum unter der Berücksichtigung moderner Klassiker im Bereich Theater, Musical, Operette und Film.“
Als alter Pina Bausch Schüler baue ich in meine Performances immer tänzerische Elemente ein, mitunter auch als zentrales Moment, so in meiner Performance von 1997 „Volkstanz oder Veitstanz“.
Zum Wettbewerb des Verbandes der Choreograph*innen und Bühnenbildner*innen Neustrelitz e. V. hatte ich ein Video eingereicht und tatsächlich den dritten Preis gewonnen. 150 Euro!
Geschickt hatte ich in meiner vierstündigen Tanzperformance Elemente aus „Mary Poppins“, „I’m singing in the rain“ und dem „Kapital“ von Karl Marx eingeflochten.
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Das Kapital – vorübergehend geschlossen?
Die Aufführung fand im legendären „Klunkerkranich“ in Neukölln statt. Eine absolute Must-see location! Wenn Sie, liebe Leserinnen, auch nur ansatzweise im subkulturellen Metropolen-Diskurs mithalten wollen, müssen Sie einfach den Klunkerkranich kennen. Das Wetter spielte bei meiner Performance natürlich ideal mit. Die Aufführung der preisgekrönten Stücke fand während des Jahrhundert-Regens in Berlin im Klunkerkranich statt. Nach 10 Minuten hatten die vier Zuschauerinnen, die achtköpfige Jury und die zwei anderen Wettbewerbsteilnehmerinnen fluchtartig das Weite gesucht. Das verdross mich nicht. Dieses Gefühl, endlich mal bei einem Wettbewerb was gewonnen zu haben, verleiht Flügel (Auch das ist ja Leitmotiv meiner Performance, das Flügel verleihen.). Und das Geld ist ja auch nicht zu verachten. Dafür würde ich mir abends im Diekmann die geangelte Dorade Rose mit Karottenpüree und sautiertem Passe Pierre gönnen. Geangelt, nicht gekeschert. Eine gekescherte Dorade können Sie in die Tonne hauen. Es ist überhaupt nicht meine Art, den Geber raushängen zu lassen, aber lieber Fischstäbchen als gekescherte Dorade!
Eigentlich wollte ich in meinem heutigen Blog auf die globale Ungerechtigkeit eingehen und wie berechtigt der zivile Ungehorsam der Genossinnen beim G 20 Gipfel in Hamburg ist, aber mir hängt eine Geschichte aus Berlin noch in den Knochen. Beim Armutskongress in Berlin traf ich einen Kollegen, den ich ca. 15 Jahre nicht gesehen hatte. Er: „Hast Du nicht damals den Bahlsen Keks geklaut!?“
Das ist es, was am Ende des Tages einer Künstlerkarriere bleibt? Der Mann, der den Keks klaute?! Da gibt man sich Mühe sondergleichen, reibt sich mit Tanzperformances auf und dann sowas. Dabei hab ich das damals schon im Spiegel dementiert!

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