08.07.2017 –G20 Gipfel & Gewalt in Hamburg

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Brot & Rosen für alle?
An jedem Tag, an dem sich die G20 Staatsoberhäupter in Hamburg treffen, sterben weltweit 10.000 Kleinkinder an Unterernährung.
„Wir“ können genug günstige Lebensmittel und Medikamente für die gesamte Welt produzieren. Der Hunger ist haupt- und ursächlich eine verteilungspolitische Konsequenz der Politik der G20. Diese Politik ist Gewalt. (Früher sagte man: strukturelle Gewalt. Ist mir zu breitbeinig. Ich bin Intellektueller, ich muss das nicht qua Sprachwahl wie eine Monstranz von mir hertragen.)
Abgesehen davon ist natürlich idiotisch, wenn testosterongesteuerte Macker in Hamburg Autos von Stinos anzünden. Würde das jemand mit meinem Auto machen, würde ich ihn erwürgen. Ich habe kein Auto. Erwürgen würde ich trotzdem.
Soviel zum Thema Gewalt. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass auf diesem Planeten Hopfen und Malz verloren ist. Ich hatte nur gehofft, dass ich zu Lebkuchenzeiten wenigstens von den Folgen der Klimakatastrophe verschont bliebe. Das dürfte sich als Irrtum herausstellen, nachdem ich in den letzten drei Wochen zweimal direkt in sogenannte „Jahrhundert“-Unwetter reingeriet.
Was mich gestern emotional allerdings mehr umtrieb, war die Tatsache, dass ich jünger werde!
So schien es mir auf dem Frisörsessel beim Blick in den Spiegel. Herrschen da normalerweise faltiges Elend, jammervolle Furchen und scharfgezeichneter Verfall vor, so lachte mich gestern ein zarter Mangel an Falten, eine fast botoxartige Weichheit der Gesichtszüge an. Nur die Anwesenheit der jungen Meisterin der Schere hielt mich davon ab, mich nach vorne zu beugen und diesem Adonis im Spiegel einen innigen Kuss zu geben. Die Ursache konnte nur mein selbstgemachtes Rosenwasser sein! Ich liebe Rosen. Ich habe in meinem Garten an die 15 verschiedene, teilweise Edelrosen, deren üppig-fruchtiger Citrus- oder Tee-Duft einem die Sinne raubt. Aus den Blättern destilliere ich ein eigenes Gesichts- und Körperwasser. Das ist billiger als jedes After-Shave, individueller und natürlich gesünder. Das hat mich lange Versuchsreihen der Art und Weise der Destillation und des Mischungsverhältnisses gekostet, das kann man nicht pur verwenden. Nun endlich ist es gelungen, offensichtlich! Es ist ein Produkt dieser Rose:
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Graham Thomas, von David Austin.
Wenn man den Morgen mit dem Duft dieser Rose beginnt, kann ein Tsunami über das Haus rollen, der Tag ist trotzdem nicht vergeudet. Duftrosen blühen nur ein paar Tage, sie konzentrieren ihre ganze Kraft in den Geruch. Andere halten Wochen, die duften aber kaum. Mein Glück auf dem Frisör-Sessel kannte kaum Grenzen. Ich würde diesen Duft vermarkten. Eine Aktiengesellschaft gründen. Millionär werden. Waaahnsinn. Ich tänzelte wie Fred Astaire aus dem Laden.
Zuhause vor dem eigenen Spiegel kamen mir erste Zweifel. Das Ganze kann auch ein Produkt meiner immer schwächer werdenden Augen sein….
Hat denn dieser Jammerplanet nichts Tröstliches mehr für mich bereit?

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