04.10.2017 – Überall Vaginas

kloster
Kloster für ledige Fräuleins. Beachten Sie die Bildsymbolik einer Vagina (Vaginas. Überall Vaginas. Sowas bild ich mir doch nicht ein! Oder?)
Der Zustand der Lage ist grotesk und ermüdend. Aber ehrlich. Es gibt zwei Millionen mehr Wählerinnen als Wähler. Der Anteil von Frauen im Bundestag ist aber von ohnehin beschämenden 37 Prozent auf lächerliche 31 Prozent zurückgegangen, weil mit der FDP und der AfD explizit frauenfeindliche Parteien neu im Parlament sind. Ohne Quote (bei SPD, Grünen, Linke. Die anderen Parteien haben keine Quote) wären wir vermutlich noch bei 10 Prozent wie in den Achtzigern. Aber nach wie vor plärren Subkomplex-Denker_innen (auch jede Menge Frauen dabei, auf individuellem Geschlechter-Verrat beruht die Macht des Patriarchats mit) besinnungslos daher: Wir brauchen keine Quote.
Ja, schon klar, wir brauchen auch kein Equal Pay und keine Gendergerechte Sprache, was wir brauchen, ist Konrad Adenauer als Kaiser, die Wiedereinführung des § 218 und die des Züchtigungsrechtes in der Ehe. Es ist alles so inkommensurabel schwerstbescheuert und ideologisch, grotesk und, ehrlich gesagt, auch ermüdend. Ich hab einfach keine Lust, über Quote, Gender, Equal Pay zu diskutieren. Es ermüdet und langweilt. Und es hat, horribile dictu, keinen Stil!
Aber ehrlich isses. Wir haben doppelt so viele Unternehmer_innen im neuen Bundestag (nein, nach Arbeiter-Anteil google ich jetzt nicht). Da sage noch eine, der Bundestag spiegelt nicht die gesellschaftliche Realität wider. Ehrlich sind die Verhältnisse schon. Alles was rechts ist.
Man, ergo ego, möchte sich des Öfteren vor Verzweiflung über diesen Rollback die Kante geben. Wenn das Leben nicht doch irgendwie zauberhaft, berückend und voller Charme und Witz wäre. Und mit dem Alk und mit den Drogen ist das ja auch so eine Sache. Da gibt es herausragende Qualitäten wie z. B. einen 91er Puligny-Montrachet, der bei mir seit Jahren auf besondere Anlässe wartet, so was kauf ich mir nur einmal im Leben, nach einem Lotto-Gewinn o. ä., und jedes Mal, wenn einer kommt, sage ich mir: Nee, noch nicht, da kommt bestimmt ein noch besserer Anlass. Blödsinn. Man, ergo ego, soll nicht aufschieben. Jetzt ist das Leben. Morgen ist ein anderer Tag.
Laber, laber, was ich eigentlich sagen wollte: es gibt ja leider viel mehr schlechte als gute Qualitäten auf dem Genuss-Sektor der Realitätsflucht.
der-schlechteste-wein-des-u
Das zum Beispiel ist der schlechteste Wein des Universums. Local Product from Korfu. Ich verklappe im Süden immer die regionalen Weine, die meist genießbar, mitunter lecker, selten excellent sind. Aber wozu reist man schließlich?
Obiger Wein aber war das gaumenpeinigende Grauen schlechthin, Richtung Retsina 70er Jahre (Eingeweihte kriegen schon beim Lesen einen Flash-back Kopfschmerz mit integriertem Kotzreiz) , mit einem Restzuckergehalt von 2 Tonnen pro Liter, und einem möpselnden Bukett mit einer Note von Glykol und WC-Aromen. Die Rache Griechenlands an allen doitschen Invasoren.
Was aber über allen Maßen tröstlich ist, das ist die Erinnerung an den oben abgebildeten Weg von meiner Homebase auf Korfu an den Strand.
Das Leben ist eben doch irgendwie zauberhaft, berückend und voller Charme und Witz.

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