18.01.2018 – Lauter Panzer.

this is not a polaroid
Polaroid Foto, auf dem im Moment der Entwicklung der Satz eingeritzt wurde „This is not a Polaroid“. Aufgenommen mit einer Samsung A 3 Smartphone Kamera.
Morgenlektüre:
„Die globale Erwärmung bis 2100 ist bei 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit nicht zu stoppen
„Die Beschleunigung und Vernetzung in nahezu jedem Feld menschlicher Aktivität überfordert viele Menschen in ihrem Alltag“
Mich beschäftigt seit Jahren zunehmend die Wahrnehmung, dass immer mehr Menschen um mich herum mit dem Wandel der Welt überfordert sind. Das ist kein abstraktes Gedankenspiel von jemandem, der nur Luxusprobleme eines weißen, wohlsituierten, männlichen Mitteleuropäers hat. Das hat konkrete Auswirkungen auf meinen Alltag, was Arbeit, zwischenmenschliche Beziehungen und Emotionalität angeht. Die Menschen flüchten:
In Alkohol und Drogen. Naheliegend. Und letzten Endes tödlich.
In Esoterik. Niedlich, solange es nicht in rechtsradikale Verschwörungstheorien ausartet.
In religiösen Aberglauben. Gut für Satire, für kritische Argumentationen nicht erreichbar.
In Krankheit. Oje.
In Konfliktverweigerungen. Anstrengend und Projektkillend, versuchen Sie mal mit einer Wand eine Konfliktdiskussion zu führen.
In Humbug Medizin wie Homö-, Osteo, Psycho – und andere Pathen. Ärgerlich, wenn es von der Solidargemeinschaft der Krankenkassen finanziert wird.
In Verdrängung. Ist sowohl Ursache der hier angeführten Phänomene als auch weiteres Symptom.
Das sind nur die Eskapismen, die mir spontan im Schreiben aus dem persönlichen Umfeld einfallen. Die Medien liefern zahlreiche weitere Beispiele allgemeiner Natur.
Die Welt als solches ist nach meiner Einschätzung nicht mehr zu retten. Schauen Sie sich mal die neuesten Automodelle der Detroiter Messe an: lauter Panzer. Geisteskrank.
Mir persönlich ist das egal. Auch wenn mich die Wetterkapriolen zunehmend nerven und im Alltag behindern, das Ende, wie auch immer es aussieht, erlebe ich eher nicht und grundsätzlich halte ich die menschliche Rasse als Spezies eh für überschätzt. Dummheit muss bestraft werden, sagte mein alter Volksschullehrer und schwalbte mir eine. Aber die hier geschilderten Mikroprozesse der kollektiven Fluchtbewegungen finde ich lästig.
Und jetzt, liebe Leserinnen, zerbröseln Sie sich mal schön den Kopf über den ikonographischen Gehalt des obigen Bildes.

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