25.04.2018 – Frei sein, High sein, am 1. Mai dabei sein!

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Kirschblütenfest im Hiroshima Hain von Hannover.
Wenn man die täglichen Meldungen in den Medien verfolgt, scheut man mitunter die Analogie Mensch – Tier, um Schweinen und Ratten nicht zu nahe zu treten. Die Vertierung des Menschen ist zwar naheliegend, aber kontraproduktiv, enthebt sie doch den angeblich animalisch, also instinktgesteuert handelnden Primaten der gesellschaftlichen Verantwortung seines Handelns. Umgekehrt ist natürlich die Vermenschlichung der Viecher genauso bescheuert wie man am Beispiel der Mahnwache für Chico sieht. Das war die Töle, die zwei Menschen totgebissen hat und natürlich zu Recht eingeschläfert wurde.
Wenn man sich das Volk bei dieser Mahnwache anschaute, war man geneigt, den Himmel händeringend zu bitten, sofort global Feuer und Schwefel regnen zu lassen, um diesem Trauerspiel namens Menschheit ein Ende zu machen. Wenn man Tiere nicht artgerecht hält, kommen eben Unglücksfälle bei raus. Wenn man Menschen nicht artgerecht hält, kommen Katastrophen bei raus.
Es bleibt aber dabei, und nun müssen alle Veganerinnen, Flexitarierinnen, Fruitarierinnen und die Schwachköpfe von PETA mit ihren unsäglichen Holocaustvergleichen sowieso, tapfer sein: Der Mensch ist die Krone der Schöpfung. Na ja, potentiell, und in seinen Sternstunden. Nur der Mensch besitzt zum Beispiel Poesie, die im Bild oben durchschimmert, und Humor. Oder haben Sie, liebe Leserinnen, schon mal ein Schwein einen guten Witz erzählen hören? Dafür gibt das Schwein aber ein gutes Grillkotelett ab. Wogegen aus meiner Sicht bei artgerechter Haltung nichts einzuwenden ist.
Und was Humor angeht: Beispiel einer Sternstunde humanoiden Humors ist der 680 Seiten dicke Bild- und Gedichtband über das Wirken des 1968 gegründeten SCHUPPEN 68. Da kommt was zusammen mit den Jahren.
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Der Ausriss aus dem Bildband zeigt die aktuellen Masterminds des SCHUPPEN 68 Sievers, links, und Gleitze, Mitte, mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil bei einer Performance am Tag der Niedersachsen 2014. Wir haben uns da für die Landes-Förderung („Der Herr der Kohle“) der Nullnummer der NETZ – Niedersächsische Teilhabe-Zeitung bedankt, siehe Bild, hieß da noch HEZ. Eine Zeitung mit Landesmitteln zu produzieren, erleichtert das Geschäft eines Herausgebers ganz beträchtlich. Weil hat entgegen seines spröden öffentlichen Eindrucks übrigens einen guten Humor. Den braucht er auch. Er ist schließlich in der SPD.
Wir aber harren des 1. Mai, wo ich gemeinsam mit anderen auf dem hiesigen Festplatz für die artgerechte Haltung von Menschen demonstrieren werde, Motto: Wohnen ist Menschenrecht, siehe Artikel 25, allgemeine Erklärung der Menschenrechte.
Eigentlich wollte ich mir mal in Berlin die autonome Krawall-Folklore des 1. Mai am Mariannenplatz angucken, wo alkoholgeschwängerte und testosterongesteuerte Genossen gerne schon mal den jährlichen Joseph-Fischer-Steineweitwurf-Erinnerungs-Wettbewerb inszenieren. Nu isses halt doch wieder das beschauliche Hannover, aber ich kann dann mein Haupt des Nachts mit dem beruhigten Gefühl zur Ruhe betten, mal wieder Teil der Lösung und nicht Teil des Problems gewesen zu sein.
Wir sehen uns am 1. Mai, liebe Leserinnen, gemäß der 68er Parole:
Frei sein, High sein,
am 1. Mai dabei sein!

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