24.05.2018 – Es ist etwas faul im Staate

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Berliner Stadtreinigung nach dem Karneval der Kulturen. Bereits am Abend dieses Events mit ca. 600.000 Besucherinnen war fast der gesamte Kiez wieder Besenrein. Eine tolle Leistung. Und der Karneval mag bezaubernd sein, er ist aber auch eine Orgie aus Lärm, Dreck und Gestank. Allein das Gesindel, das an jeder Ecke und in jedem Hauseingang uriniert, als ob es für Schamlosigkeit Preise geben würde, raubt mitunter den Atem und das ist auch wörtlich gemeint. Ich hab das jahrelang in Kauf genommen, das ist die dreckige Kehrseite einer glänzenden Großstadt-Medaille. Wollte ich es beschaulich, zöge es mich aufs Land. Tut es auch mal, aber nie länger als drei Tage. Sonst würd ich ein Gehirn-Verödem kriegen.
Für mich ist die Geschichte „Karneval der Kulturen “ auserzählt. Thrill is gone, Babe. Jede Geschichte hat einmal ein Ende. Nur die Wurst hat zwei.
Aber das Berlin dreckiger als andere Metropolen ist, stimmmt nicht. Ich kenne München nicht und nach Stuttgart bringt mam mich nur mit einem Revolver an der Schläfe, aber das öffentliche Maul soll mal bezüglich Berlin den Dreck-Ball flach halten. Über die Kippe auf dem Bürgersteig regen sich meist solche Lohnschreiber auf , die mit ihrer Lebensunart dafür sorgen, dass ein ganzer Planet über den Jordan geht. Die holen mit ihren SUVs den Joghurt aus dem Bioladen, aber zetern über Dreck und Verwahrlosung.
Wobei „Verwahrlosung “ in Berlin tatsächlich ins Auge springt (komisches Sprachbild). Nach meiner Wahrnehmung gibt es immer mehr desorientierte und psychisch auffällige Menschen hier. Der Vorwurf einer zunehmenden Verwahrlosung richtet sich dann aber gegen eine Gesellschaft, die so etwas zulässt. Es ist etwas faul im Staate Dänemark und zwar grundsätzlich. Aber für durch und durch korrumpierte Lohnschreiber ist es natürlich leichter, eine einzelne Senatsverwaltung wie in Berlin als Versager hinzustellen oder gar die Opfer zu Verantwortlichen zu stempeln.
Ich muss aufpassen, dass das hier kein Berlin Blog wird. Einen Berlin Blog zu schreiben ist genau so originell wie einen Reisebericht über die Toskana.
Es ist eher peinlich.

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