03.07.2018 – Die Verhältnisse kann man in der Pfeife rauchen


Die Verhältnisse kann man in der Pfeife rauchen.
Von den Top-Favoriten bei der WM sind nur noch Brasilien und Frankreich dabei,aus der zweiten Reihe Belgien und England. Meine Final-Wette Spanien gegen Frankreich ist unter der sengenden Sonne der Realität wie Butter geschmolzen.
Nun muss es also Belgien für mich richten, mit einer Quote von 6,5. Wenn die jetzt noch drei Spiele hinlegen wie gestern die Zitterpartie gegen den Japaner mit dem Siegtor 12 Sekunden vor Schluss brauche ich jede Menge Beruhigungstee. Von der Marke Portwein am besten. Der derzeitige Portweindealer meines Vertrauens hat auch auf Belgien gewettet, mit der überaus sympathischen Begründung:
„Die sind ein Völkergemisch und nicht so nationalistisch drauf wie andere.“
Wohl war. Zum Kotzen zum Beispiel die Beute-Albaner von der Schweiz mit ihrer provokativen Adlergeste, als Symbol eines imaginierten Grossalbanien, beim Torjubel, was der dulle TV Reporter übrigens nicht kapierte. Fußball Menschen zeichnen sich in der Regel durch überdurchschnittliche Dummheit aus. Zum Kotzen auch die militärischen Grussgesten russischer Spieler beim Torjubel. Hoffentlich fliegen letztgenannte Nationen bald 8kantig raus.
Rausfliegen mögen bitte auch solche Kasper-Gestalten wie Seehofer, der maximal noch ein Tümpelhofer ist, und Söder aus meinem Wahrnehmungsradar. Diese Reserve Micky Mäuse sind ja leider nicht nur dilettantische Witzfiguren, was das politische Handwerk angeht, sie haben unter dem Druck der zunehmend neofaschistischen AfD den Flüchtlings-Diskurs so weit ins Inhumane verschoben, dass „wir“ als nächstes über Schiessbefehle an Europas Mauern auf Flüchtlinge diskutieren.
Solche Erosionen vormals annährend ziviler Verhältnisse lassen in mir die Sehnsucht nach der Mutter aller Mauern immer tiefer werden: der, die uns die Ostzone vom Leib gehalten hat.
Mit deren Fall fing der ganze Kladderadatsch an. Aber das ist ein weites Feld. Ich bin gerade vor ganz anderen Herausforderungen. Mir steht der Besuch meiner beiden Lieblingsneffen an. Bei über 30 Grad den Bärenführer in Berlin zu machen für junge Erlebnishungrige fordert den ganzen Mann und das nicht nur über 90 Minuten wie bei den Laumännern vom Fussball. Aber es gibt Herausforderungen, denen stellt man sich mit Freude. Das Dictum, die Jugend tauge nichts, gilt für meine Neffen nämlich nicht nur nicht, sondern ganz im Gegenteil. Die einzige Sorge, die ich habe, sie mögen nicht zuviel von meiner Art annehmen.
Aber sonst: reine Sonnenscheine ?

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