28.07.2018 – Ich bin wie der Mars


Mars, gerade nicht zu sehen.
Gestern war der Mars da, wo ich immer bin: in Opposition. Natürlich bin ich das aus Überzeugung und nicht, wie der Mars, von Himmelskräften getrieben. Und natürlich bin ich nicht in Opposition gegen die bürgerliche Gesellschaft, wie Milliarden Post-68 Kasperinnen, sondern in Opposition zum Rest, vulgo Mob.Vielmehr bin ich vehementer Verteidiger der zivilisatorischen Errungenschaften der bürgerlichen Gesellschaft, deren es ebenso viele gibt, wie der ihr innewohnenden zerstörerischen Elemente. Schliesslich ist der Mob ein Kind des Bürgertums.
Aber unter uns Pfarrerstöchtern und bitte sagen Sie, liebe Leserinnen, es nicht weiter: am innigsten bin ich aus marxistischen Gründen in Opposition. In dem Fall bezogen auf Groucho Marx, der vormals so schön sang:
Whatever it is, I am against it.

Haus der Kulturen der Welt, gestern beim Anti-Brexit Open Air Festival. Das bezauberndste Veranstaltungsort-Ensemble, das ich kenne.
Von da hat man tollen Blick auf Kanzleramt, Reichstag – und Mondfinsternis. Wobei mir die Sehnsucht nach den Sternen nicht ganz geheuer ist. Hier unten gibt’s genug zu tun und sitzt bei den Fernsehnsüchtigen das Trauma ihrer Geburt so tief, dass sie so ausserirdisch weit weg wollen?
Schönes Wort zum Sonntag, liebe Gemeinde, und ja, gegen den Brexit bin ich auch. Irgendwie. Aber mehr, weil für den sind die Uncoolen, die Idioten, die Tories. Dieses Geschrei nach grenzenlosem Freihandel hierzulande ist pure neoliberale Ideologie. Freihandel kann tödlich sein. Was meinen Sie, woher die ganzen Flüchtlinge kommen? Aus Ländern Afrikas z. B., in denen der von uns dort durchgesetzte Freihandel die örtliche kleinteilige Erwerbsstruktur zerstört hat.
Nun aber, Schwestern, zur Sonne, zur Freiheit.
Ab an den Wannsee.

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