22.08.2018 – Weisse Geisterräder für tote Radfahrende


Für im Strassenverkehr getötete Radfahrende, aufgestellt vom ADFC an den Unfallorten in Berlin. Bei sowas zeichnen sich Muster ab: Senior*innen, abbiegende LKW und unachtsam geöffnete Autotüren.
In Hannover habe ich nie übers Radfahren nachgedacht, es war quasi meine zweite Natur. Helmträger habe ich früher gerne mit politisch eher unkorrekten Bezeichnungen einer bestimmten sexuellen Orientierung tituliert. In Berlin trage ich immer einen Helm und überlege mir mitunter zweimal, welche Strecke ich nehme. In der Schweiz sollen Strassen für SUVs verbreitert werden, las ich gestern.
Manchmal neige ich demütig mein Haupt vor der Realität ob ihrer genialen Inszenierungen eines absurden Welttheaters.

Im Licht der untergehenden Sonne werfen selbst Zwerge Riesenschatten.
Nachtrag drei Stunden später: sitze gerade im Zug und lese im „Tagesspiegel“, einer für Bürgerpresse sehr lesbaren Zeitung, dass gestern in Schöneberg auf der Hauptstraße eine Radfahrerin von einem abbiegenden LKW tödlich verletzt wurde. Gut dass ich Irrationalismen weitgehend abgeneigt bin, kurz nach dem Vorfall bin ich, von oben abgebildeten Viktoria-Luise-Platz kommend,über diese Kreuzung geradelt.
Aber immerhin wollte ich das spontan im Blog festhalten und hab’s auf das Smartphone getippt, was selbst bei einem ebenmäßig dahingleitenden ICE echt nervig ist für Oldschool Leute wie mich. 234 km/h fährt der gerade. Dass man dabei überhaupt was tippen kann, kommt mir als Postkutschen Sozialisiertem eh wie Wunder vor.

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