03.09.2018 – Ich kann auch anders


Nichts – Präsentation der Familienpackung (Plakate, Packungen und sonstige Ausführungen Sievers & Kupas.)
Die Campagne zu Nichts nimmt immer mehr Gestalt an. Im Bild präsentiere ich einer ebenso breiten wie staunenden Öffentlichkeit Nichts in verschiedenen Varianten, so auch in der preisgünstigen Familienpackung. Später, im internen Kreis, ging es um die Vermarktung. Von Nichts kommt Nichts und die Kosten der Campagne, die Investitionen in Material und Personal, müssen sich amortisieren. Kunst ist Kunst, alles schön und gut, aber die findet nicht im luftleeren Raum statt: Die Veranstaltung heißt Kapitalismus. Ich wünschte mir eine andere, aber ich wünsche mir auch eine eigene TV-Show. Das Leben ist eben kein Wunschkonzert und so ist für Nichts ein Return on Investment definiert, der sogenannte RoI. Hier spielt das Weihnachtsgeschäft eine zentrale Rolle. Darauf habe ich dann nachdrücklich im internen Kreis hingewiesen. So charmant und gewinnend ich in der Außendarstellung sein kann, so beinhart bin ich nach drinnen, wenn es um die Erreichung der festgelegten Planziele geht.

Wenn die Weihnachtscampagne nicht läuft, dann rollen hier Köpfe.
Köpfe müssten auch ganz woanders rollen, die gesamte sächsische Landesregierung müßte zurücktreten wegen der Unterstützung terroristischer Vereinigungen, was übrigens nach § 129a Absatz 5 StGB strafbar ist. Was in Sachsen läuft, ist nicht nur systemisches Versagen im Sinne von gezieltem, flächendeckenden Wegschauen oder Dulden, sondern Förderung durch Unterlassung. Im zivilen bürgerlichen Umgang nennt man das, was die sächsische Landesregierung als staatliches Handeln zu verantworten hat, unterlassene Hilfeleistung und bei der Verwobenheit von staatlichen Organen und rechtsextremen Organisationen kann man durchaus von Unterstützung sprechen. Wahrscheinlich waren nur deshalb so wenige Polizisten bei den Pogromartigen Ausschreitungen in Chemnitz, weil die anderen alle Urlaub genommen hatten, um bei den Neonazis mitzumachen. Ein gewisser Zorn des Gerechten, der vielleicht in meinen Ausführungen mitschwingt, rührt nicht so sehr vom Verhalten des Mobs her. Mob handelt so, das ist sein Wesen, und das ist überraschungsfrei. Wütend macht mich dieses hilflose Geplärr vom Aufstand der Anständigen, der nun folgen müsse. Lichterketten, Konzerte, Gebete, Nazis mit Wattebällchen bewerfen und vielleicht sogar bekuscheln – ist es das, was die Zivilgesellschaft aus Weimar, Rostock, Hoyerswerda, Mölln und NSU gelernt hat? Dann gute Nacht, Marie und Michel. Das kommt eben dabei raus, wenn allein der Begriff Antifaschismus in der bürgerlichen Gesellschaft verpönt und regelrecht kontaminiert war und ist. Dann fehlen einem zur Bekämpfung von aufkommendem Faschismus nicht nur die Instrumente, sondern allein schon die intellektuelle Voraussetzung, nämlich die Begrifflichkeit.
Instrumente gäbe es ja, sie sind jahrzehntelang erprobt in der Bekämpfung linker und demokratischer Opposition, als da wären: Parteiverbot, Berufsverbote, Verfassungsschutzbeobachtung, Polizeikessel, konsequente Anwendung der oberen Grenzen des Strafrechtes, etc. pp.. Kann man alles gegen die AfD anwenden. Dann wird es sich der Bürgermob zweimal überlegen, ob er da mitmarschiert und seine bürgerliche Existenz aufs Spiel setzt. Das, was zur Zeit in Sachsen und später woanders stattfindet, ist keine Spielwiese für Kommunikationstrainerinnen und Mediatorinnen. Wir sind weit jenseits von „Wehret den Anfängen“. Hier hilft nur massive staatliche Repression. Allerdings immer unter dem Vorzeichen „Faschismus ist keine politische Meinung, sondern ein Verbrechen“. Sonst wendet sich alle repressive Gewalt nach gehabtem Muster auch immer wieder und vor allem gegen alles Linke und Demokratische.
Aber die größte Kränkung von allen ist und bleibt: Dass ich keine eigene TV-Show habe. Ergo wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen, einen Depressionsreduzierteren Start in die Woche als meinen.

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