
Schloß Sacrow bei Potsdam. Ausstellung EXIT PARADISE. Exit Paradise , inspiriert vom biblischen Motiv der Vertreibung aus dem Paradies, thematisiert das Spannungsfeld zwischen Erotik und Revolte, Körperlichkeit und Entfremdung, Naturerfahrung und Naturverlust.

Ich hatte das Schloss, den Park und den See fast für mich alleine, ein Gefühl von transzendentaler Tiefe. Körperlichkeit und Naturerfahrung.

Elina Brotherus. Wanderlust. 2020. (Beachten Sie bitte das Motiv auf der Tasche).
Die Fahrt nach Sacrow gestaltete sich Dank des BRD-Ticket kostengünstig. Ich kann nur hoffen, dass das ähnlich günstig weiterläuft im nächsten Jahr. Die Verhandlungen laufen gerade. ÖPNV müsste eigentlich kostenfrei für alle sein. Das würde ca. 12 Mrd. Euro kosten. Womit finanzieren? Zum Beispiel mit der Streichung des Dienstwagenprivilegs. Diese staatliche Verbrenner-Subventionierung für überwiegend Besserverdienende kostet die Steuerzahlerin jedes Jahr …. Kleine Kunstpause … ca. 14 Mrd. Euro.
Tusch. Narhalla Marsch.
Es wäre alles so einfach, wenn Vernunft statt ökonomischer Interessen regieren würde. Aber eher fällt der Apfel nach oben. Um die Herbststimmung weiter zu verdüstern, stehen noch zwei finstere Gedenktage vor der Tür. Der 3. Oktober, der Tag der doitschen Einheit, und der 7. Oktober, der Terror-Überfall der faschistischen Hamas auf Israel. Die allgemeine Stimmung zum 3. Oktober ist von einem nationalistisch-euphorischen Gejubele und Gejuchze zu einem eher düster-pessimistischen Mollton gewechselt, über den ganzen Kladderadatsch, der sich da logischerweise eingestellt hat. Das Ende der (Konflikt-)Geschichte, dass sich nach dem Wegfall der Systemkonkurrenz im Osten einstellen sollte, scheint eher ein Ende von Zivilisation zu werden. Mein Gefühl dabei: Fröhliche Rechthaberei eines „Ich hab’s doch von Anfang gesagt.“
Ganz anders meine Gefühlslage zum Jahrestag des Überfalls der Hamas. Angesichts des Tsunamis von Antisemitismus, der seitdem über den Globus rollt, alles an Anstand und Empathie mit sich reißend, möchte ich diesen Tag angesichts der zu erwartenden Rohheiten auf allen Kanälen von allen Nachrichten befreit an irgendeinem Strand der Welt verbringen, wahlweise besoffen oder bekifft, gerne auch beides.
Natürlich ist der Krieg in Gaza grauenhaft und herzzerreißend. Die Bilder sind nicht zu ertragen. Das ist aber keine spezifisch israelische (oder gar jüdische, etwas, was die Antisemiten dieser Welt immer wieder vermischen in ihrem Wahn) Eigenschaft, die dort obwaltet. Das liegt am Abgrund der Zivilisation überhaupt, am Krieg. Wer anderes unterstellt und verbreitet, ist ebenso ein Antisemit, wie jene, die bei den tausenden Veranstaltungen, Konzerten, Demonstrationen zum Gaza-Krieg mit keinem Wort die Opfer der Hamas erwähnen und die Mitglieder dieser Terrororganisation nicht als das bezeichnen, was sie sind: Faschisten.
Ich wette, in fünf Jahren glaubt die Mehrheit, dass am 7. Oktober das faschistische Judenregime in Israel die wehrlosen, demokratischen Pazifisten der Hamas im Schlaf überfallen hat.
Ich hol mal meinen Koffer raus.





















