Kategorie-Archiv: Schuppen aktuell

08.03.2023 – Der Fortschritt ist eine Schnecke, mitunter im Rückwärtsgang

Verschiedene Archetypen: Engel, Hanswurst, behinderte Trinkerin. Aufgestellt analog der wirren Lehre vom Archetyp des Ober-Hanswurst C. G. Jung , einem Schüler Freuds. C. G. Jung war Antisemit, paktierte mit den Nazis, delirierte schon mal vom heraufkommenden Zeitalter des Wassermanns und fliegenden Untertassen, war als Therapeut übergriffig gegen Patientinnen und gilt mit allerlei Ying und Yang und Tao als einer der Väter der in den 70ern aufkommenden New-Age und Esoterikszene. Über ihn sagte Ernst Bloch, er sei ein Erzreaktionär, bei dem noch der wüsteste Aberglaube über der Aufklärung rangiere. Kein Wunder, dass jene Hippies, deren IQ selten die Anzahl der eigenen Lebensjahre überschritt, ihn für sich adaptierten.

Natürlich haben Freud et. al. Erhellendes über den Prozess der Zivilisation geschrieben, der Kategorie des Unbewussten angemessen Raum gegeben und mitunter Heilung verschafft. Aber ebenso wenig wie der Satz gilt: „Wer heilt, hat recht“, so sehr gilt das genaue Hinschauen. Mit wem hat man es da eigentlich zu tun? Was sind die individuellen und gesellschaftlichen Kosten und Konsequenzen vermeintlicher Heilung und Erkenntnis?

Der Nazi Jung war, wie Alfred Adler, als Nachfolger des Gottähnlichen Freud ausersehen. Die drei kriegten sich allerdings heftig in die Flicken, vermeintlich ging es um irgendeinen Lehrhokuspokus, in Wahrheit aber um Konkurrenz, Schwanzneid und Vatermord, in Folge dessen die Beteiligten sich gegenseitig hasserfüllt „exkommunizierten“. Also wurde die Tochter Freuds Anna zur Gralshüterin der Lehre des Meisters. Dynastisches Vorgehen. Wie in Nordkorea.

Psychologie ist angesiedelt zwischen Naturwissenschaft und Esoterik, als Heilsversprechung und Sinnstiftung steht sie in einer Reihe mit Religion, Kommunismus und Astrologie. Da haben unsere drei Streithähne noch Glück gehabt, als Häretiker wären sie unter anderen als ihren Umständen früher auf dem Scheiterhaufen gelandet oder im Gulag.

Freud verfolgte alle seiner Jünger, die psychische Erkrankungen auch als Folge gesellschaftlicher Ursachen betrachteten und daraus Konsequenzen sowohl für das Lehrgebäude Psychologie als auch die Gesellschaft forderten, unnachgiebig. Konsequenz unter anderem: Ausschluss aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung, dem größten Verband der Spezialisten für angewandten Humbug

Das betraf unter anderem den von mir in Teilen überaus geschätzten Wilhelm Reich : „ … Arzt, Psychiater, Psychoanalytiker, Sexualforscher und Soziologe. Reich fand Zusammenhänge zwischen psychischen und muskulären Panzerungen und entwickelte die Therapiemethode der Psychoanalyse zur Charakteranalyse und diese zur Vegetotherapie weiter. Letztere gilt als Grundlage für verschiedene später begründete Körperpsychotherapien …“

Sein Buch „Massenpsychologie des Faschismus“ von 1933 setzte Standards für das Verständnis von Faschismus jenseits rein ökonomischer Erklärungsversuche von Vulgärmarxisten.

Er wandte „ …. seine klinischen Vorstellungen von der menschlichen Charakterstruktur auf den gesellschaftlich-politischen Bereich an“ und „… analysiert darin grundlegende Zusammenhänge zwischen autoritärer Triebunterdrückung und faschistischer Ideologie und welche Rolle die autoritäre Familie und die Kirche dabei spielen.“ Er war Mitglied der KPD und wurde wegen seiner Ansichten 1933 aus der Partei exkommuniziert. In der damaligen UdSSR wäre er vor einem Erschießungskommando gelandet.

Sein Werk von 1935 „Die sexuelle Revolution“ war eine Grundlage für 68ff und trug zu seiner angemessenen Würdigung nicht nur im Nachkriegsdeutschland bei. Seine Einsichten über die Zusammenhänge zwischen psychischen und muskulären Panzerungen sind bahnbrechend und lieferten die Grundlage für Theweleits „Männerphantasien“.

Insofern ist Reich eine glänzende Ehrenrettung für die Zunft der Psychiater.

Die Geschichte nimmt leider kein gutes Ende. Nach dem Krieg in den USA wurde er zusehends esoterisch, glaubte an fliegende Untertassen (da zeichnet sich ein Muster ab) und entwickelte seine Orgontheorie, durchgeknalltes Zeug halt. Als Konsequenz der McCarthy-Verfolgung wurde er eingeknastet und starb 1957 in Haft.

Wilhelm Reich gilt vor allem auf Grund seines Spätwerkes als einer der Väter des New-Age.

Der Fortschritt ist eine Schnecke, mitunter im Rückwärtsgang

06.03.2023 – Preisfrage: In welcher Berufsgruppe ist die Selbstmordrate am höchsten?

Familienaufstellung.

Bei mir im Garten stehen allerlei putzige Figuren, die normalerweise irgendwann im Müll landen, hier aber kahle Stellen überdecken. Oder dem schlichten Betrachter den Eindruck vermitteln, es könne sich um Kunst, Installationen handeln. Im obigen Fall geht es um das Therapieverfahren Familienaufstellung, bei dem Mitglieder des Familiensystems so gestellt werden, dass bestimmte Verhaltens-Muster sichtbar werden. Es handelt sich also um offensichtlichen Humbug, was selbst in der Gilde der modernen Scharlatane so gesehen wird. Gilde der modernen Scharlatane meint: Die Zunft der Psycho-Therapeutinnen. Das ist natürlich ein Pauschalurteil. Es gibt nur ein einziges Pauschalurteil, das zutrifft. Es lautet: Alle Pauschalurteile sind falsch. Was allerdings ein ziemliches Pauschalurteil ist.

Grundsätzlich gilt über Psychoklempner: der Erfolg ihrer Behandlung, Methode steht und fällt mit der Person, die sie anwendet. Möchten Sie ein derartiges Prinzip auf Ihre Galle-OP angewendet wissen? Da gibt es standardisierte, evaluierte Verfahren, kaum ein Operateur wird auf die Idee kommen, sich der Galle operativ vom Knie her zu nähern. Den Eindruck derartiger Verfahrensweisen hat man allerdings bei der Betrachtung der verschiedenen, untereinander in inniger Feindschaft verbundenen, Therapieschulen und Verfahren.

Der Urvater dieser Quacksalber-Gilde, Sigmund Freud, beschäftigte sich intensiv mit den alten Griechen. Die Griechinnen spielten da nur eine untergeordnete Rolle. Demzufolge kam es zu willkürlichen Zuschreibungen wie „Ödipus-Komplex“. Wäre Freud Anhänger der nordischen Heldensagen gewesen, würden wir heute vermutlich von einem Alberich-Komplex sprechen (für krankhafte Gier).

Von einem Iocaste-Komplex wird übrigens kaum gesprochen. Iocaste war die Mutter von Ödipus, die er dann heiratete. Begehren der eigenen Mutter, daher Ödipus-Komplex. Genauso plausibel wäre das umgekehrte Begehren der Mutter auf den eigenen Sohn, also Iocaste-Komplex. Freud, der sich seine Theorien durch die Brille des eigenen Phallus (Metaphern-Weltklasse!) zusammenschusterte, war nur ein, wenn auch herausragendes, Beispiel einer beliebig konstruierten Theorie, die ebenso beliebig dekonstruiert werden kann.

Die Heilserwartung in die Wirksamkeit von Psychotherapien entspricht der in die Erlösung durch den Glauben an Gott. Therapeuten sind die Hohepriester der Postmoderne. Aus meiner Sicht tut es eine Frisörin oder ein Masseur genauso gut, nur billiger.

Ich bin dieser Gilde der Scharlatane aus zwei Gründen so zugetan: Missbrauch und Kapitalismus. Es gibt außer katholischen Priestern keine Berufsgruppe, die derartig durch Missbrauch gekennzeichnet ist wie die der Psychiater, Psychologen, Psychotherapeuten etc., wie nicht nur der monströse Kindesmissbrauch im Rahmen eines Pädophilen-Netzwerkes durch den hannöverschen Professor Helmut Kentler zeigt

Übergriffe von Therapeuten auf Klientinnen sind Legion. Und es bleibt zu hoffen, dass die Bilanz dieser Kaste ebenso kritisch aufgearbeitet wird wie der Pfaffen.

Heutzutage werden (Psycho-)Therapien fast ausschließlich dafür verwendet, Menschen für das Funktionieren im Kapitalismus fit zu machen. Wer heutzutage im Sinne einer Anti-Psychiatrie agiert, kann sich beruflich gleich die Kugel geben, was Wohlstand und Renommee angeht. Das ist umso tragischer, weil die Steigerungsraten bei Depressionen und Angststörungen in den letzten 20 Jahren explodieren . Krisensymptome. Der Kapitalismus erodiert an seinen inneren und äußeren Krisen und das versuchen wir mit einem dreifachen „Ommmm“ zu kurieren.

Apropos Kugelgeben: Die höchste Berufsgruppenspezifische Selbstmordrate gibt es bei Ärzten.

Innerhalb der Ärzte die höchste bei der Fachrichtung Psychiater

04.03.2023 – Ambiguitätstoleranz und meine persönliche Lebensplanung

Moos im Bodenfrost. Der Morgentau in den Moosstrukturen gefriert, das gibt ein schönes Bild und zeigt mir: Das Moos im Garten ist auf dem Vormarsch. Ich liebe Moos. Allein deshalb, weil überall wo Moos, kein Rasen, den man mähen müsste. Was ich allerdings seit Jahren schon nicht mehr mache. Rasenmähen ist eine inakzeptable inferiore körperliche Tätigkeit. Also Danke, Moos. Derlei Gedanken fleuchen mir bei meiner morgendlichen Zenbuddhistischen Garten-Meditation durchs Haupt. Die im Wesentlichen aus dem intensiven Nachzählen der drei Gründlinge in meinem Teich besteht. Gestern Morgen allerdings war etwas anders: Der Westwind drückte intensiven Güllegeruch in meine Nase.
Ein sicheres Zeichen für nahenden Frühling, auch wenn das Wetter weiter winterlich beschissen ist. Das sei jahreszeitlich angemessen und ein gutes Zeichen für die Natur? Drauf geschissen, Natur ist was für Romantiker und Jahreszeiten sind schon lange ein Mythos, gibt’s nicht mehr. Aber schön, dass die Jugend der Welt in Form von Fridays for Future Seit an Seit mit den Genoss*innen von Verdi für den Erhalt von Klima, Jahreszeiten und höhere Löhne kämpft. Insofern fand ich den Anblick an der Hausvorderseite, der dunklen Seite des Universums, genauso ansprechend wie den des Mooses: An der nahen Kreuzung Autoschlangen ohne Ende. Whow, dachte ich, wie in der Großstadt. Bestreikter ÖPNV, also PKW ohne Ende. Dieser Anblick, hinten zartes, zenbuddhistisches Moos, vorne stinkende Autokolonnen, war eine feine Schulung für Ambiguitätstoleranz – also die in Krisenzeiten unerlässliche Fähigkeit, Unsicherheit und Mehrdeutigkeit aushalten zu können. (Die nonchalante, en passant Verwendung dieses Ausdrucks bringt Ihnen, liebe Leserinnen, auf der bis 10 gehenden Sprach-Distinktionsskala eine glatte 9.)
Vorne bricht scheinbar die Zivilisation zusammen, hinten ein Hauch von stiller Poesie. Der Güllegeruch, um diesen Ambiguitäts-Ausflug in die Endzeit-Philosophie zu beenden, stellt übrigens die Dialektik zwischen vorne und hinten her. Beide stünden sonst eher unvermittelt gegeneinander.
Genug geschwafelt. Was aus pragmatischer Sicht bleibt, ist die erstaunliche Koalition von FFF und Verdi. Die Arbeitgeber und deren parlamentarische Büttel warnen, aus ihrer Sicht völlig zu Recht, vor der Überschreitung einer roten Linie in Richtung politischer Streik . Der ist in der BRD nach vorherrschender Meinung verboten, insofern er nicht ausschließlich tarifpolitische Ziele verfolgt. Zwar ist der Streikaufruf von Verdi rechtssicher abgefasst, aber mit der alltagspraktischen Intervention dieser Koalition kann sich die politische Tektonik nachhaltig verschieben. Wenn sich Gewerkschaften und soziale Bewegungen – also politische und kulturelle Aggregatzustände, die eigentlich wie vorne und hinten sind – dauerhaft und nachhaltig verbünden, entstünde ein endlich, nach langer Zeit, ein emanzipatorisches Potential, dass das Rennen um mehr sozialökologische Gerechtigkeit wieder etwas spannender machen würde. Stellen Sie sich mal vor, ein Meer von roten Fahnen und viele kreative, radikale Aktionen Seit an Seit, gespielt auf der Klaviatur der sozialen Medien, begleitet von medialem Wohlwollen (Nein, Blöd-Zeitung nicht, aber die Lehrerinnen-Postillen wie Zeit und Süddeutsche) und unerlässlichen charismatischen Figuren, sowas fürchtet das Kapital und seine Schergen wie der Heide das Weihwasser. Ich bin gespannt, was von deren Büchsenspannern demnächst als Konterattacke kommt. Eine derartige Entwicklung können die so nicht durchgehen lassen.
Was die charismatischen Figuren aus dem Gewerkschaftslager angeht, bin ich allerdings sehr, sehr skeptisch. Im Vergleich zu den Oberbonzen von IG Metall und Verdi z. B. sind Valium-Tabletten das reinste Aufputschmittel. Mir fällt spontan aus diesem Lager nur einer mit Charisma ein: Ich.
Aber erzählen Sie’s nicht weiter. Meine Lebensplanung sieht anders aus.

02.03.2023 – Macht Mathematik. Oder: Die Dekonstruktion eines Metropolen-Mythos

Das waren noch Zeiten: Berliner Mauer.

Berliner Verhältnisse: Die SPD will mit der CDU koalieren. Medien spekulieren, warum die SPD freiwillig die Führung einer Rotgrünroten Koalition für die zweite Geige in einer CDU/SPD-Koalition aufgibt. Und das in einer angeblich fortschrittlichen, alternativen, ja linken Metropole. Sieht man mal von dem jahrzehntealten Filz-Kitt ab, der CDU und SPD in Berlin mafiös verbindet, zu deren DNA und kultureller Tradition gehört, ist das auch eine Frage der Macht-Mathematik:

Es gibt 10 Senator*innen-Jobs in der Berliner Landesregierung. Wenn die durch drei Parteien bei Rotgrünrot geteilt werden, bleiben pro Partei ca. 3 Spitzenjobs. Wenn die durch zwei Parteien CDU/SPD geteilt werden bleiben 5 Spitzenjobs pro Partei. Im Berliner Landesvorstand der SPD, der vorab über die Richtung der Koalitionsverhandlungen entschieden hat, sitzen 7 Personen. 5 werden Senatorin, die restlichen zwei und weitere SPD-Entscheidungsträgerinnen mit Staatssekretärsposten und dem Versprechen auf einen lukrativen Anschlussjob im Stadtfilz vertröstet, Chefin der kommunalen Müllabfuhr oder sowas. Das ist für Parteigenossinnen, die aus dem miefigen Milieu und Gehaltsgefüge von AWO-Bereichsleiterinnen, Sozialarbeiter oder Grundschullehrer stammen, eine Verheißung, zu der sie schlecht nein sagen können.

Mathematik der Macht. Macht aber nix. In dieser „linken“ Stadt, die beispielgebend für Veränderungen in der Republik steht, ist vieles möglich.

Linke Stadt? Eine zentrale Rolle spielte in Berlin-Wahlkampf neben dem Wohnungsmarkt und der inneren Sicherheit (Neukölln! Sylvester!) der Verkehr, Autoverkehr. Da soll z. B. die A100 (AVUS) bis nach Friedrichshain hinein als Stadtautobahn verlängert werden, was heftig umstritten ist.

Dafür ist die CDU-Klientel, 28 % bei der Wahl, die FDP, 4,5 %, die AfD 9 %, die Mehrheit der SPD, sagen wir 10 %, und vermutlich die Hälfte der schrägen Kleinparteien, sagen wir 5 %. Da sind wir bei deutlich über 50 Prozent, die am liebsten mit dem SUV mit Tempo 100 durch die City brettern wollen. Und es im Rahmen von illegalen Wettrennen gelegentlich auch tun, mit über 100kmh, und auch mit tödlichem Ausgang, für Unbeteiligte.

Wie teilt sich der nichtwählende Rest auf? Die Wahlbeteiligung lag bei 63 Prozent. Unter den Nichtwählenden ein paar notorisch Linksradikale, Motto: Wenn Wahlen was ändern würden, wären sie verboten. Aber die überwältigende Mehrheit sind Unpolitische und Frustrierte, vor allem in sozialen Brennpunkten, die sich schon lange kein Auto mehr leisten können. Die nur einen Wunsch hätten, wenn sie noch wünschen könnten: Einen nagelneuen SUV und mit 100 durch die City brettern. „Fortschrittliches Berlin“? Was für ein Mythos!

Diese Stadt ist in ihrer überwältigenden Mehrheit genauso miefig-reaktionär-verspießert wie jede x-beliebige Kleinstadt. Einziger Unterschied: In der Kleinstadt erstickt man daran, in Berlin gibt es kleine Fluchten, die nach außen zu Kontinenten der Ausgeflippten aufgeblasen werden.

Ich weiß, alles Spekulationen und haltlose Unterstellungen. Sehen Sie es als literarischen Versuch, ein paar Aspekte des normalen Berliner Wahnsinns unter Gesichtspunkten zu beleuchten, die sonst im Zwielicht der bürgerlichen Medien eher unterbelichtet sind.

28.02.2023 – Ich war unbestechlich schon in der Sandkiste.

Betriebsurlaub 01.02.23 bis 05.04.23. Somewhere in Kreuzberg. Das kann weder eine Bio- noch Gemütsdeutsche sein. Einfach mal 9 Wochen raus aus allem, träumt jeder von, macht aber kaum jemand. Könnte ich auch drauf im Moment, die Nachrichtenlage ist nicht gerade erfreulich.

Was immer hilft, ist Zynismus. Ich nenne es Realität.

In den USA kommen jedes Jahr ca. 20.000 Menschen durch Schusswaffengebrauch ums Leben. Kriegsähnliche Zustände. Eine Verschärfung der Waffengesetzte, die viele Leben retten würde, wird durch die Waffenlobby (in den USA vor allem die National Rifle Association, kurz NRA) und ihre Gefolgsleute in der Gesetzgebung, verhindert. Die Waffenlobby geht für den Profit über Leichen. Dieser Erzählung werden die Allermeisten folgen.

Ein Waffenstillstand in der Ukraine wird auch durch die Rüstungslobby und ihre Gefolgsleute in der Gesetzgebung verhindert. Die Rüstungslobby geht für Profit über Leichen.

Bei dieser Erzählung klinken sich vermutlich einige aus und verweisen sie in das Reich der Verschwörungstheorie.

Weiter in unserer Erzählung: Die allseits beliebte und von den Medien hochgejubelte Verteidigungsexpertin Strack-Zimmermann (FDP) ist Mitglied des Präsidiums des „Förderkreis Deutsches Heer e.V.“ sowie der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik. Das kritisiert der Verein Lobbycontrol als mit dem Vorsitz im Verteidigungsausschuss schlecht vereinbar. Beide Organisationen hätten eine große Nähe zur Rüstungsindustrie, die damit einen direkten Zugang zum Parlament erhalte. Darauf Strack-Zimmermann :  „Ich war unbestechlich schon in der Sandkiste.“ Im Wochentester-Podcast erklärte sie weiter: „Jeder, der das verknüpft nach dem Motto ‚Die Strack-Zimmermann findet Krieg ganz toll, weil jetzt die Wehrindustrie endlich Geld verdient und ihre Waffen verkauft‘ greift meine Integrität an.“ Die FDP-Politikerin räumte in diesem Gespräch ein: „Es fasst mich an, wenn man mir unterstellt, dass ich nicht integer bin.“

Warum wählte sie die Formulierung „Es fasst es mich an?“ Sie hätte auch sagen können, es macht mich wütend etc. pp., … 1.000 andere Formulierungen, aber das ließ ihr Unterbewusstsein nicht zu.

Es fasste sie an, weil genau hier ihr wunder Punkt sitzt und sie da getroffen wurde. Anfassen tut weh, wenn der Punkt wund ist, der Vorwurf also zutrifft. Unsere Sprache verrät uns, immer und überall, und vor allem hinter unserem eigenen Rücken.

Sie keift und bellt deshalb auf allen Kanälen, weil sie offensichtlich getroffen ist in ihrem Kern: Sie ist eine durch und durch korrumpierte Speerspitze der Kriegstreiberei.

Wer diese Gesetze des Systems nicht versteht, möge sich den durch vollkommene Abwesenheit von Verstand und Zurechnungsfähigkeit gekennzeichneten spracherbrochenen Satz dieser Megäre zumindest verunsichern lassen:

„Ich war unbestechlich schon in der Sandkiste.“

Da wäre man gerne dabei gewesen.

Ich möchte – jenseits aller Gründe von politischer Lumpenhaftigkeit – allein aus jenen von Stil, Geschmack und Niveau nicht von solchen Existenzen regiert werden.

26.02.2023 – In dieser Tragödie gibt es keine Helden, nur Verlierer und Schurken.

Mein Zimmer in Kreuzberg.

Kleiner Scherz, muss auch mal sein. Ich würde niemals einen derart geschmacklosen Vorhang aufhängen. Diese Installation ist Teil der Ausstellung „The Great Depression“, siehe Eintrag von gestern. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf die weltweiten Folgen des Börsencrashs 1929 und könnte auch der Untertitel dieses Blogs der letzten Jahre sein.

Depressiv könnte man z. B. werden, wenn man sich den Umgang mit Fakten des „Faktenfinder“ der so hochseriösen und vermeintlich objektiven Tagesschau anguckt. Zitat Artikel „Faktenfinder“ Tagesschau unter der Überschrift „Westen hat Waffenstillstand nicht verhindert“:

„Im Netz hält sich das Gerücht, die USA und Großbritannien hätten einen bereits ausgehandelten Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine torpediert. Doch der ehemalige israelische Premier hat das so nie gesagt.“

Hat er doch, steht im selben Artikel 9 Absätze später:

„Auf die Nachfrage des Journalisten, ob der Westen den möglichen Waffenstillstand blockiert hätte, antwortet Bennett: „Grundsätzlich ja.“

Die Basis des Artikels ist ein Interview mit dem ehemaligen israelischen Premierminister Naftali Bennett, der als einziger Staatsmann das Vertrauen sowohl der Ukraine als auch Russlands besaß, mit beiden über die Möglichkeit eines Waffenstillstandes verhandelt hat  und über diese Bemühungen im März 2022 im Interview berichtete. Im März 2022 waren Waffenstillstandsverhandlungen so realistisch wie nie wieder danach. Was wurde daraus? Zitat aus dem Artikel:

 „Während Scholz und auch Frankreichs Präsident Macron „mehr pragmatisch“ gewesen seien und auf einen Waffenstillstand gedrängt hätten, sei Großbritanniens damaliger Premierminister Boris Johnson für einen harten Kurs gegen Putin gewesen. Biden habe beide Positionen vertreten (!, der Autor), sagt Bennett.“ Weiter: „Insgesamt habe der Westen die „legitime Entscheidung“ getroffen, den härteren Kurs gegen Putin zu verfolgen.“

Wie der Tagesschau Faktenfinder zu seiner Überschrift kommt, „Westen hat Waffenstillstand nicht blockiert“, wird sein Rätsel bleiben, ebenso wie die Tatsache, sich selbst innerhalb von 9 Absätzen fundamental zu widersprechen.

Ganz nebenbei wird hier auch mit dem Märchen aufgeräumt, dass die Ukraine allein bestimme, wann Verhandlungen aufgenommen würden. Der Westen bestimmt den Kurs.

Das Massaker von Butscha fand übrigens nach dem Ende der Waffenstillstandsbemühungen statt. Es kann, so moralisch berechtigt das auch gewesen wäre, rein zeitlich nicht der Grund für deren Abbruch gewesen sein. Auch das ist ein in den Medien oft kolportiertes Märchen.

Es geht mir hier nicht um plattes USA- und NATO-Bashing, gar Russland Apologie, oder auch nur um wohlfeile Medienschelte. Russland ist der imperialistische Aggressor und die Ukraine hat alles Recht zur Verteidigung. Die Frage ist nur: Um welchen Preis. Und wo wurden Chancen vertan und aus welchem Interesse? Wer trägt dafür die Verantwortung? Und was läuft schief in der öffentlichen hiesigen Diskussion?

Das deprimierende Fazit: In dieser Tragödie gibt es keine Helden, nur Verlierer und Schurken. Und ja, der Oberschurke ist Putin, aber deswegen muss man ja nicht dem bellizistischen Mainstreamgeheul hierzulande auf dem Leim gehen.

Von einer Lösung entfernen wir uns immer weiter, ein März 2022 ist nicht in Sicht. Vorschläge zur Lösung sind nach wie vor Mangelware im öffentlichen Diskurs. Einen hab ich neulich gehört: Krieg einfrieren, Waffenstillstand, die besetzten Gebiete unter UN-Mandat stellen und die Lösung des Problems in die nächste Generation der Verantwortlichen vertagen. Das geht nur, wenn beide Seiten annährend gleichzeitig das Gefühl bekommen, nicht als Sieger aus dem Konflikt hervorzugehen.

Mehr Vorschläge in diese Richtung sind aus meiner Sicht sinnvoller als dauernde Panzer-Bataillon-Verschiebungsdiskussionen.

25.02.2023 – Handgranate


Discokugel in Form einer riesigen Handgranate. Im Hintergrund die Mercedes-Benz Bank. Ausstellung „The Great Depression“, Kunstkollektiv Frankfurter Hauptschule, 17. – 19.02.2023, Haus der Statistik, Otto-Braun-Str. 70, Berlin. Eine überaus inspirierende Ausstellung . Wenn Kunst überhaupt noch Bedeutung haben will, dann in der Form, wie es von diesem Kollektiv praktiziert wird. Alles andere ist Eventkultur-Bespassung eines moralisch verrotteten Bildungsbürgertums und kunstgewerbliche Dekorierung desorientierter und deodorierter Außen- und Innenwelten eines immer jäher werdenden Verfalls. Seit dem Wintersemester 2021/22 hat das Kollektiv eine Gastprofessur an der Universität der Künste in Berlin. Sowas geht vermutlich nur hier. Anderswo hätte ein Sturm der öffentlichen Empörung das Projekt im Planungsstadium beerdigt.
Auch der Ausstellungsort war, ich wiederhole mich gerne, inspirierend. Der Gebäudekomplex Otto-Braun-Str. war Sitz der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik der DDR. Im Zuge der Umgestaltung erhielt das Projekt „Haus der Statistik“ den Goldenen Löwen auf der 17. Architekturbiennale Venedig. Zitat Jury für den „inspirierenden kollaborativen Ansatz, der für Partizipation, Erneuerung und kollektive Verantwortung plädiert“.
Inspirierend. Sach ich doch. Behutsam werden Ikonen der DDR-Werbung erhalten

Makellose Schönheit aus den 70ern.

Umwerfend – und für labile Gemüter ist das durchaus wörtlich zu nehmen – das Ambiente vor Ort, östlich vom Alex, mit Blick auf die Stalinallee (heute: Karl-Marx-Allee).

Kalter Nieselregen, menschenleere Magistrale und das in einer Millionenmetropole, selbst Autos trauten sich bei dem Wetter kaum vor die Garage, dazu die grauen, entbeinten Hochhäuser der Otto-Braun-Str und ein übriggebliebener trostloser Tannenbaum. Selbst eine niedersächsische Frohnatur wie ich wurde innen von depressiver Düsternis und dem innigen Wunsch nach einem fröhlicheren Ort, zum Beispiel dem eigenen Sarg, umfangen.
Dann aber die Kunst! Die Seele lebte auf und jubilierte, das Auge schwelgte, der eigene Inspirations(glauben Sie es endlich!)apparat rotierte auf Hochtouren.
Ich werde daher in Erinnerung an dieses Stahlbad der Emotionen in loser Folge Bilder dieser Ausstellung hier veröffentlichen.
Nicht immer nur Krieg, Armageddon und Endzeitstimmung. Da wird man ja düster im Kopf.

24.02.2023 – Vergewaltigung

„Der seltene Fang“. Bronze-Statue, 1896, am Wasserfall Viktoriapark in Berlin-Kreuzberg. Die Skulptur stellt einen Fischer dar, der mit seinem Fischernetz eine Nixe gefangen hat. Der Fischer ist als männlicher Akt dargestellt, der die sich windende, noch teilweise im Netz verfangene Wassernixe mit Gewalt an der Flucht hindert. Gewalt gegen Frauen, Vergewaltigung, ästhetisiert im öffentlichen Raum.

Wie damit, grundsätzlich mit historisch diskreditierten Denkmälern, Bauten, Texten, Bildern umgehen? Alles entfernen und in einen Park der Toxizität entsorgen, der nur unter pädagogischer Anleitung besucht werden darf, kann’s ebenso wenig sein wie alles kommentarlos durchlaufen zu lassen. Zwei Regeln fallen mir dazu spontan ein: Opfer befragen und Kontextualisierung. Eine Entfernung der Statue oben fände ich schade, sie gehört als regelmäßiger Anblick zu meinem persönlichen Kiezmobiliar. Sollten allerdings Frauenverbände eine Entfernung fordern (was in dem Fall, soweit ich weiß, niemand bisher tut), würde ich den Ball erstmal flach halten, mir die Argumente anhören und vermutlich akzeptieren. Anders käme ich mir auch ziemlich dämlich vor.

Eine erklärende Tafel, die die Abbildung in den historischen Kontext stellt und einordnet, wäre als Kontextualisierung das Mindeste. Eine – eventuell temporäre – feministische Gegenstatue im näheren Umfeld eine weitere Möglichkeit

Was überhaupt nicht geht, ist die arrogant-egoistische Kommentierung von Leuten, die, meist ausgestattet mit entsprechendem Klassenstatus und kulturellem Kapital, aus einer potentiellen Täterperspektive ihr freches Maul aufreißen. Wie im Fall Roald Dahl, dessen Werke in einer Neuauflage einer sprachlichen Überarbeitung unterzogen wurden. Das kann man durchaus kritisch sehen wie der Tagesspiegel. Dahl, ein widerlicher Antisemit, war ein Gebrauchsliterat, dessen Werke ich vor Jahrzehnten auch recht putzig fand.

Dass nun allerdings Heerscharen von Prominenten auch aus dem Grund gegen die Aktualisierung zu Felde ziehen, weil sie dadurch ihres ursprünglichen Leseerlebnisses beraubt würden und das auch ihren Kindern gönnen möchten, zeugt von der oben beschriebenen Arroganz des kulturellen Kapitals, der Empathie befreiten Unfähigkeit, eine andere Perspektive als die eigene einnehmen zu können. Die von Opfern zum Beispiel, von „fetten, hässlichen“ Unterschichtskindern, die das entsprechende Kapital zur Gegenwehr nicht haben. Und keinen Bock haben, dauernd als „fett und hässlich“ tituliert zu werden, weil das so unter anderem via Literatur ins kulturell-kollektive Unterbewusstsein transportiert wird. 

Ein bisschen mehr Willen und Fähigkeit eine andere als die eigene Perspektive einnehmen zu können, wäre mitunter ganz hilfreich, bevor man dummes Zeug aus dem Mund oder in die sozialen Netzwerke purzeln lässt.

Was auf jeden Fall für mich hilfreich und ästhetisch erfreulich war, ist die oben abgebildete Kontextualisierung mittels lila Schal, der, im Winde wehend, die stählerne Gewaltanmutung der Statue konterkarierte, ohne in das Material einzugreifen. Am nächsten Tag war der Schal vom Winde verweht, aber das Bild bleibt. Um den Schal als feministischen Akt zu verstehen, dazu braucht es allerdings kulturelles Kapital.

Ich für meine Teil werde jedenfalls demnächst nächtens durch die Stadt ziehen, als Stadtguerilla, und Statuen von alten Kriegern wie Generalfeldmarschall Waldersee mit Pappnasen verschönern.

21.02.2023 – Wissenschaft und Kultur

Berlin, Friedrichstraße, Russisches Haus der Wissenschaft und Kultur. Soll als Vermittler für russische Kultur fungieren, drinnen eine gespenstische Atmosphäre. Am Eingang elektronische Kontrollschleuse, wie auf Flughäfen. Keine Menschenseele ausser Wachpersonal. Drei Kunstausstellungen, alle im Berlin Maßstab, wo höchste Qualität die Messlatte ist, gruselig, Kunsthandwerk und Kitsch. Ich floh, ins nahegelegene Kaufhaus Lafayette, einem Tempel westlichen Luxuskonsums, zu einem Glas Crémant. Wesentlich angenehmer als das KaDeWe, wo ganz unangenehme Gestalten aus aller Welt Unsummen von Korruptionsgeldern für Prada , Versace, Rolex etc. verprassen. Das ganze Ambiente da ist sehr edel, und sehr eklig.

Im Lafayette sinnierte ich über den Lauf der Welt, über Krieg und meine vom Flanieren geschwollenen Füsse. Wagenknecht und Schwarzer haben für ihren Friedensaufruf erwartbar Prügel bezogen. Was mich daran stört, ist die mangelnde Abgrenzung nach rechts. Vor 90 Jahren haben die Faschisten in Deutschland die Macht übernommen und sofort Linke in Folterkellern zu Tode geprügelt. Was denkt Wagenknecht wohl, was die hiesigen Faschisten mit ihresgleichen machen würden im Falle einer Machtübernahme.

Weiters ging mir durch den Kopf, wer wohl Putin folgen würde. Was, wenn Putin erst der Kaiser Wilhelm ist und ihm in diesem System, das wohl nur das Schlechteste nach oben spült, der Adolf Hitler folgt. Dann gute Nacht, Marie.

Sicherheitshalber verklappte ich noch einen Crémant. Was ich hab, das hab ich. Draußen regnete es und ein kalter Wind biss mir ins Gesicht. Aus Osten. Was für ein miserabler Film das Leben doch ist, dachte ich, und enterte den 48er Bus. Haltestelle Mohrenstr.

16.02.2023 – Urlaub an der Kot d‘Azur. Oder lieber in Kackstadt?

Hannover, Maschsee-Strandbad.

Hannover, meine Heimatstadt, ist im allgemeinen Urteil langweilig, trist, durchschnittlich, kurz, eine graue Maus, für die sich niemand interessiert. Das hat sich seit der Hunde-Kot Attacke eines völlig durchgeknallten Kulturschaffenden auf eine Kritikerin geändert. Hannover ist durch Scheiße in aller Munde und gilt zukünftig als braune Maus, wo es gerne auch mal knallt, und sei es durchknallt.
Dabei war Hannover schon immer Scheiße, respektive voller Scheiße. Im hiesigen Stadtsee, genannt Matschsee , schwimmen Tausende von Schwänen und hinterlassen jeden Tag Tonnenweise Kot im See und im Strandbad, siehe oben. Ganz zu schweigen von den Millionen Tölen, die alle Straßen vollscheißen. In dem Kiez, wo ich wohne, gibt es noch nennenswert viele Kampfhunde. Am anderen Ende der Leine (Achtung, jetzt kommt ein Karnevalswitz, flach wie der Norden: Hannover an der Leine!), wenn überhaupt eine existiert, Gestalten, denen man nicht im Dunkeln begegnen möchte. Deshalb sieht man sie leider am hellen Tag die Öffentlichkeit unsicher machen und eher wird Putin zu Mutter Theresa, als das einer von denen mal eine Tüte dabei hätte. Na ja, Tüten haben sie schon dabei, aber in denen dampft nicht die Kacke, sondern das Gras. Hannover ist also in Sachen Materie gewordene Gesellschaftskritik die Spitze der Republik: Alles Scheiße hier.
Wenn Sie, liebe Leserinnen, noch nicht wissen, an welchem exotisch-aufregenden Ort Sie Urlaub machen wollen, vergessen Sie Dschibuti, Bagdad, Lagos (Nigeria! Nicht Algarve), kommen Sie nach Hannover, Urlaub an der Kot d’Azur! Oder in Kackstadt. Hannover, die Heimat von Fritz Haarmann und Gerhard Schröder. Gruseliger geht’s nimmer ….
Glauben Sie mir kein Wort. Hannover ist wie Berlin, nur kleiner: Hier haben wir einen 1a rotgrünen Filz seit vielen Jahren. Das hat sich seit der letzten Kommunalwahl dramatisch geändert. Der Filz ist jetzt grünrot. Da sind wir Berlin knapp voraus. Behördenmäßig liegen wir noch vor Berlin, was Termine angeht. Bevor man einen in der KFZ-Zulassungsstelle erhält, sind Verbrennerautos verboten. Und die normale Reaktion auf Behördenanfragen seitens unbotmäßiger Bürgerinnen ist: Keine. Mieten werden langsam unbezahlbar, die Feinstaubwerte übersteigen gerne mal die Toleranzgrenze und zur Verbreiterung eines Schnellwegs wird demnächst eine Masch umgeholzt . Dem Auto gehört die Zukunft! Ditte ham wa ja bei der Berlin Wahl jesehn, kiekste wa.
Also alles ganz normal hier. Wie bei Ihnen Zuhause.