04.01.2023 – Zauberhafte Zustände. Zumindest Zuhause.

Die Tiere des Gartens lungern durchaus schon mal in meiner Küche rum. Der hier knabbert meine Puschen an. Zustände wie im Paradies, wo der Mensch eins mit der Natur war und alles Übel dieser Welt, nach der Vertreibung aus dem Paradies, durch Arbeit in sie kam, siehe Bibel: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen“.

In der Wirklichkeit lief es eher so ab: Vorläufer des Homo sapiens begannen Werkzeuge zu nutzen, vor ca. 2 Millionen Jahren, daraus resultierte Aufgabenteilung und Spezialisierung, die Notwendigkeit zu differenzierter Kommunikation, ergo Sprache, entstand und im Laufe der Entwicklung von Arbeit als bewusst zielgerichtetem Prozess (durchaus schon zur Wohlstandsmehrung) entwickelte sich der Mensch, als – letztlich missglückte – Primatensonderform. Denn die weitere Entwicklung war ebenso zwangsläufig und zivilisatorisch grandios wie aber auch verheerend: Privateigentum, Familie, Patriarchat, Staat, Kapitalismus. Mehr dazu hier.

Das ist nicht nur graue Theorie, sondern steht permanent praktisch vor der Tür, tagesaktuell als Elefant im Raum im Rahmen der Diskussion um die Sylvester-Riots. Ach, was mühen sich Feuilleton, Wissenschaft, Politik und Sozialarbeit um die Ergründung der Hintergründe und Motive der Gewaltexzesse. Mitunter hat man dabei das Gefühl, die Täter seien Barbaren aus einer anderen Zeit, von einer anderen Welt.

Vielleicht erleichtert ein Blick in die nahe Vergangenheit das Verständnis. Der Siegeszug des Neoliberalismus in den Neunzigern hatte u. a. zur Folge den rapiden Niedergang kollektiver, Wertevermittelnder Instanzen wie Gewerkschaften, Kirchen, Parteien, Vereine. Stattdessen hampelte das auf materiellen Erfolg und Durchsetzungsvermögen getrimmte Individuum egoman im Fitnessstudio rum und frönte der Ersatzreligion, dem gestählten Körper, allzeit bereit, dem Konkurrenten im Leistungswettbewerb den Ellenbogen, das wichtigste Organ, in die Rippen oder sonst wohin zu rammen. Das Ziel: Materieller Reichtum statt authentischem Leben. Die höchste Stufe der Entfremdung. Alles wird zur Ware, die eigene Würde wird schamlos auf dem Altar der Öffentlichkeit, den Medien, seien sie privat oder asozial, geopfert. Wer vom Karussell fliegt, stürzt tief, in die Vernichtung bürgerlicher Existenz. Und statt Hoffnung am Horizont Düsternis.

Was ist wohl das Produkt solcher Entwicklungen, hier nur grob und völlig unzureichend skizziert? Solidarische Wesen voller Empathie und Fürsorge?

Die hilflose Wut, mit dem Ruf nach Böllerverboten, härteren Strafen, ausufernder Kontrolle und Überwachung, mit der Viele auf die Gewaltexzesse reagieren, legt einen Verdacht nahe: Sie ahnen, dass die Täter logische Produkte unserer Gesellschaft sind. Letztlich ihre Kinder.

 Ich würde gerne weiter das Füllhorn meiner Weisheit über Sie, liebe Leserinnen, ausgießen, aber mein neuer Kumpel ramentert an der Verandatür, der will rein. Meine Puschen haben es ihm offensichtlich angetan.

Zauberhafte Zustände.

Zumindest Zuhause.

02.01.2023 – Medientheoretische Exkursion über Käse, Memes und Scheißhaufen

Aktion Har(t)zer Käse vor Jobcentern, hier im NDR TV, ab 7.50. Es geht bei der Aktion darum, über ein Bild framing zu betreiben. Zentrale Botschaft: Das neue Bürgergeld reicht nicht, da muss mehr kommen. Dazu kann man ellenlange Expertisen und Analysen schreiben, Broschüren verfassen, Fachtage und Symposien veranstalten. Interessiert kein Schwein, respektive nur die, die eh schon an die zu vermittelnden Botschaft glauben. Wenn es nicht gelingt, medial überzeugende Bilder zu produzieren, die ein Narrativ bilden, ist alle Mühe vergebens, da können Sie genauso gut in der nächsten Kirche eine Kerze anzünden und für mehr soziale Gerechtigkeit beten.

Ein Idealfall: Es gelingt Ihnen, ein Meme zu produzieren, das viral geht und von da in die physische, analoge Welt einsickert.

 Mich erstaunt immer wieder, dass viele Akteure, die um mediale Aufmerksamkeit für ihre Kernbotschaften buhlen, kaum einen Begriff von diesen Wirkungszusammenhängen haben.

Ob aus dem Käse mal ein Meme wird, bleibt abzuwarten. Sowas kann man nicht bewusst designen, das entscheidet die Realität.

Mich hat „Gegenöffentlichkeit“, und dazu gehört das hier Beschriebene, als subversive und komplementäre Strategie zur bürgerlichen Öffentlichkeit seit ihrer Blüte in den Post68ern interessiert. Das Aufkommen des Internets war in dieser Richtung ein enormes Hoffnungspotential, hat sich aber als Rohrkrepierer entpuppt, ist überwiegend gigantischer Resonanzverstärker eines riesigen, braunen Scheißhaufens, durchtränkt mit Kommerz und Abartigkeiten, in den Köpfen des zugerichteten Mobs. So viel Unversöhnlichkeit muss sein.

Insofern sind solche Käse-Aktionen für mich auch erfrischende Exkursionen aus der Medientheorie in die Praxis, wenn ich selber Bestandteil der Produktion medialer Bilder bin. Ein starres Bild ist eine Sache, aber wie setzt man ein (potentielles) Meme in bewegte Bilder um? Es ist ja z. B. stinkend langweilig, den Käse  1 Minute 20 in Großaufnahme zu zeigen und das dann zuzutexten. Und so kommen die Ihnen bekannten Bilder zustande, wo die Bundestagsabgeordnete von rechts nach links aus dem TV-Bild läuft, Schnitt, Interview. Ströbele ist früher immer mit dem Rad ins Bild gefahren, das haben wir im NDR-Beitrag mal zitiert. Gerne zeigen Medien im TV auch andere Medien, wenn sonst nix passiert. Im obigen NDR-Fall die Spiegelung der Realität via Smartphone.

Mit der Produktion vermeintlich starker Bilder können Sie natürlich auch derbe auf den Pinsel fallen, um mal im Genre zu bleiben. Im Zeitalter sozialer Medien geht kaum eine Panne, Pleite, schräge, politisch unkorrekte Formulierung, ein aus dem Rahmen fallendes Bild verloren, wirkt lächerlich, kontraproduktiv, erzeugt Shitstorms. (Absolutes Desasterbeispiel das Instagram Video der Verteidigungsministerin zum neuen Jahr. Das Grauen.)

Es gibt Leute, die mögen Bungeejumping oder Big-Wave-Surfen. Wegen Adrenalin und Endorphin. Nicht meins. Ich mag Käse, Memes und Medien.

29.12.2022 – Neues Bürgergeld? Alter Har(t)zer Käse!

Original. Das ist der Originalkäse einer Aktion zum neuen Bürgergeld, das ab 01.01.2023 in Kraft tritt. Har(t)zer Käse, verteilt vor allen Jobcentern in Hannover.

Fälschung. Eine bekannte Supermarktkette bringt zurzeit einen Nachbau des Originalkäse in Umlauf. Das ist Etikettenschwindel.

Zum Hintergrund:

Am 01.01.2023 tritt das neue Bürgergeld in Kraft. Es ersetzt das vorher so genannte Arbeitslosengeld II „Hartz-IV“.  Die Landesarmutskonferenz LAK Niedersachsen sieht in diesem „Reform“projekt der Koalition im Bund keinen substantiellen Fortschritt. Die LAK wird daher am 30.12.2022 mit der symbolischen Protestaktion „Neues Bürgergeld? Alter Har(t)zer Käse!“ vor den hannöverschen Jobcentern je eine Packung Har(t)zer Käse deponieren.

Das Bürgergeld wurde durch den Kompromiss im Bundesrat völlig verwässert. Bis auf ein paar kosmetische Korrekturen ist das neue Bürgergeld nichts weiter als alter Har(t)zer Käse. Als niedersächsische Spezialität ist Harzer Käse bekömmlich und gesund, als neues Bürgergeld in altem Hartz-IV-Gewand liegt es den Betroffenen schwer im Magen. Sie hatten zu Reformbeginn auf substantielle Verbesserungen ihrer Situation gehofft. Die traurige Wahrheit ist:

– Die Erhöhung der Transferleistung von 449 auf 502 Euro (10 Prozent) im Monat ist viel zu niedrig. Sie ist keine Verbesserung des Lebensstandards, sie deckt nicht annähernd die Inflation bei Lebensmitteln ab, dem Bereich, der für Bürgergeld-Bezieher*innen existentiell ist. Die Inflation bei Lebensmitteln betrug im zurückliegenden Jahr 21,1 Prozent.

– Es gibt keine Vertrauenszeit in den ersten sechs Monaten von Bürgergeld-Bezug. Ursprünglich war geplant, Menschen in dieser Zeit Vertrauen entgegenzubringen und auch bei Regel-verletzungen keine Sanktionen auszusprechen.

– Die geplante Karenzzeit von zwei Jahren, in denen die Kosten der Wohnung ohne weitere Prüfung übernommen werden, wurde auf ein Jahr abgesenkt.

Fazit:

Auf Grund der viel zu niedrigen Anpassung der Regelsätze sind die Betroffenen weiter mit Hunger bedroht. Das mangelnde Vertrauen verletzt ihre Würde und sie sind unter Umständen frühzeitig mit der Situation konfrontiert, ihre Wohnung zu verlieren.

Das neue Bürgergeld verhindert keine Armut, setzt Menschen existentiellem Stress aus und reduziert so ihre Chancen bei der Jobsuche und Integration. Stattdessen wurde teilweise versucht, Menschen, die unten sind wie Niedriglöhner*innen und prekär Beschäftige, gegen Menschen auszuspielen, die wie Bürgergeldbezieher*innen ganz unten sind.

Das ist perfide, fördert die Spaltung der Gesellschaft und sorgt für Demokratieverdrossenheit. Das stinkt zum Himmel, wie echter, guter Harzer Käse.“

Die Aktion „Neues Bürgergeld? Alter Har(t)zer Käse!“ gehört zu einer Kampagne der LAK, in der mit temporären öffentlichen Installationen gegen die wachsende Not in Krisenzeiten aufmerksam gemacht wird, siehe auch „Eisblock vor dem Landtag“ am Weltarmutstag oder „Campingzelt vor dem Finanzministerium“. Aus Sicht der Landesarmutskonferenz fällt der Jahresrückblick in Sachen Bekämpfung von Armut und wachsende Spaltung der Gesellschaft ernüchternd aus: Wo bleibt die Bazooka gegen Armut, der Doppelwumms für mehr soziale Gerechtigkeit? Die LAK fordert daher unter anderem:

– Sofortige Erhöhung der Bürgergeld-Regelsätze um 200 Euro im Monat. Nach Berechnungen des Paritätischen müsste das Bürgergeld auf mindestens 725 Euro angehoben werden, um wirksam vor Armut zu schützen.

– Sanktionsmoratorium für ein Jahr.

– Mobilitätsticket für 9 Euro, das sich auch Arme leisten können, um z. B. Arbeit suchen zu können.

Der ursprüngliche Claim für den Käse war „Bürgergeld: Neuer Wein in alten Schläuchen!“. Dafür sollten vor den Jobcentern die beliebten Weinschläuche deponiert werden, aus denen man das Zeug praktisch und leicht zapfen kann. Die Schlagzeile „Landesarmutskonferenz verantwortlich für Komasaufen vor Jobcentern“ wollte ich mir bei aller Konfliktbereitschaft denn doch nicht gönnen

27.12.2022 – Vorsätze

Weihnachtsimpressionen. Ein paar Konstanten muss es doch geben in dieser Zeit der rasenden Veränderungen. Und wenn es die ist, sich in der Jahresendzeit ordentlich die Kante zu geben. Ein beruhigendes Bild insofern, als dass es ein Ritual abbildet und Rituale in dieser Zeit nicht das Schlechteste sind. Rituale bilden Orientierungsrahmen für Menschen in einer zunehmend sinnentleerten Zeit. Sie geben uns Halt, Sicherheit, Struktur und mir persönlich halten sie den Kopf frei für Kreativprozesse. Rituale sind da, brauchen nicht geplant zu werden. Rituale sind eine feine Sache, recht eigentlich gar lebensnotwendig.

Nun gut, vielleicht nicht alle.

Proportional zum Konsum obiger Flaschen, explodiert zu den Feiertagen die häusliche Gewalt, bei der Männe gerne mal härter zulangt. Die Einsamkeit nicht nur bei Älteren und bei Ärmeren das Gefühl des Ausgeschlossenseins treten noch greller als eh schon zutage. Die Müllmenge wächst zu Weihnachten um 20 Prozent im Vergleich zum Jahresdurchschnitt. Feinstaub aus Raketen und Böllern zum Jahreswechsel gefährden massiv unsere Gesundheit. Es kommt jedes Jahr zu schwerwiegenden Verletzungen, das medizinische Personal ist nicht am Limit, sondern darüber. Private Feuerwerke produzieren jährlich tausende Tonnen an unnötigem Müll und Millionen Sachschäden. Ein großer Teil der Feuerwerküberreste landet dabei auf Grünflächen, in Gewässern oder Waldgebieten, wo sie entweder gar nicht oder nur mühsam und unvollständig eingesammelt werden. ….

Ok, war vielleicht keine so gute Idee, mit Ritualen anzufangen. Ich wollte halt nur was Positives gegen diese rasenden Veränderungen anführen, die uns zunehmend überfordern.

Vielleicht was Niedliches? Es gibt ja durchaus Bollwerke gegen Veränderungen. Unlängst erhielt ich z. B. von einem Künstler eine Einladung zu einer Ausstellung: „Liebe Freunde der Kunst und des Künstlers, … kommt zur Ausstellung … und bringt gerne Freunde mit…“

Mir lag auf der Tastatur zu antworten, ich käme gerne, würde aber reine Männerveranstaltungen ätzend finden. Ich hab‘s natürlich gelassen, der gute Mann würde gar nicht verstehen, wovon ich rede. Aber diese Art Verweigerung gegenüber Veränderungen hat insofern was Niedliches, als die Vorstellung des Künstlers, er könnte im 21. Jahrhundert professionell bestehen mit derartigen Anredeformen in einer Branche, der Kulturbranche, die von einem hohen Anteil von Frauen geprägt ist, die dazu überdurchschnittlich offen sind für zeitgenössische Gender- und Diversity-Diskussionen, so grotesk aus der Zeit gefallen ist, dass es, siehe oben, nur noch niedlich ist.

 Abseits der Tatsache natürlich, dass das in eine reaktionäre, misogyne Tendenz unserer Tage passt, Frauen zurück an den – weihnachtlichen – Herd zu drängen. Da kann man (!) nur froh sein, dass es den Kapitalismus gibt. Der braucht nämlich zur Aufrechterhaltung seines Geschäftsmodells zunehmend jede Arbeitskraft, Frauen, Geringqualifizierte, Ausländerinnen, dem Kapital ist die Nation scheißegal. Das Kapital wird also jenen weißen, alten Männern, die nicht immer nur weiß und alt und auch keine Männer sein müssen, was husten mit ihren skurrilen Ansichten.

Ich lass das jetzt mal mit dem Thema „Veränderungen“, ich hatte eigentlich den Vorsatz, zum Jahresende was Nettes, Versöhnliches, Beruhigendes zu predigen. Aber wie das so ist mit Vorsätzen.

26.12.2022 – Passt wie Arsch auf Eimer

Neu entdecktes Gemälde von William Turner? Schön wär’s. Wenn es, wie das Bild insinuiert, in meinem Besitz wäre, würde ich um potentiell ca. 30 Millionen Taler reicher sein. Es ist leider nur ein Smartphone-Foto, das die Grenzen meiner Kamera aufzeigt, aber nichtsdestotrotz gerade in seiner Begrenztheit als nächtliche Milieu- und Stimmungsstudie a la Turner eines Hafens – hier des einen Steinwurf von mir entfernten Lindener Hafens – durchgeht und Bildungsbürgerinnen an Malermeister Turner erinnert. Der als Pinselrevolutionär seiner Zeit übrigens um Jahrzehnte voraus war.

Machen wir hier mal in plattem Symbolismus und nehmen das Bild als Allegorie der Zukunft: Unscharf konturiert zwar, aber deutlich düster, bedrohlich, Licht als Signal von Hoffnung ist am Horizont, aber die Dunkelheit verschlingt es, von vorne, frisst sich nach hinten durch, der Angriff der Gegenwart auf die Zukunft.

Passt doch wie Arsch auf Eimer. Nie war Krise und Ungewissheit so groß wie heuer. Logische Konsequenz: Flucht aus der Gegenwart, Eskapismus pur. Zurück in die Neunziger. Zitat aus „Comeback der Neunziger“ : „ …. „Wetten, dass ..?« ist zurück. Auch die Gameshow »Der Preis ist heiß« mit Harry Wijnvoord läuft wieder im Fernsehen . »Die 100.000 Mark Show« mit Ulla Kock am Brink. »Geh aufs Ganze!« mit Jörg Draeger und dem Zonk. »7 Tage, 7 Köpfe« und »TV total«….“

Warum gerade die Neunziger? Fazit des Artikels: »Es war eine weniger bedeutungsvolle Zeit«.

Ich würde sagen, es war die letzte Ruhe vor dem Sturm, wie wir jetzt, mitten im Sturm, wissen. Ab 2000 erhielt die Gegenwart einen Wirkungstreffer nach dem nächsten: Dotcom Blase platzt, 9/11, Lehman Krise, EU-Krise, Bankenkrise und seit ein paar Jahren Dauerkrise, kein Atemholen mehr wie zwischen den erstgenannten Krisen. Kein Wunder, dass psychische Erkrankungen und Medikamentengebrauch explodieren, die Spaltungen in der Gesellschaft immer tiefer werden, siehe Coronaschwurbler, Reichsbürger, Normalbekloppte, die Demokratie den Bach runter geht, dem Klima quasi voran. Rasende Veränderungen. Bedrohlich.

Insofern errötete ich unlängst freudig dezent, als ich eine Ex-Kollegin nach vielen Jahren wiedertraf, aus einem ehemaligen Job, die sagte: „Du hast Dich überhaupt nicht verändert.“ Man muss dazu sagen, es war dunkel und die Ex-Kollegin trug ihre Brille nicht. Wer weiß, wen sie überhaupt meinte. Aber es war ein positiver Wirkungstreffer.

Denn eigentlich geht die Geschichte von Veränderung ganz anders, nämlich als Parabel auf den notorischen Spießer, der sich sein Leben lang nicht verändert, sich allem, was neu ist, verweigert. Was nichts weiter ist als der Tod schon zu Lebzeiten. Es ist eine Geschichte von Bertolt Brecht über Herrn K.:

„Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: „Sie haben sich gar nicht verändert.“ „Oh!“ sagte Herr K. und erbleichte.“

24.12.2022 – Weihnachten

Fröhliche Weihnachten, liebe Leserinnen. Mir ist Weihnachten weder Lust noch Last sondern Wumpe. Ich weiß aber, dass es andere Sichtweisen gibt, viele Erwartungen und Enttäuschungen damit verbunden sind, und wünsche daher mal ganz unironisch allen, die vielleicht traurig, einsam, frustriert, krank sind, wenigstens ein paar schöne Momente und das es einfach besser werde.

Vom Persönlichen zum Politischen ist es nur ein kleiner Schritt (vertippt, eben stand da noch „Schrott“) und da wird nix besser. Hier ein schöner Artikel, der die wichtigsten Klima-Kipppunkte und ihre Auswirkungen zusammenfasst. Der mehr als 3000 Meter dicke Eispanzer Grönlandeis verliert an Masse. Ab dem Kipppunkt ist das Eis verloren: Auch ohne weitere Erwärmung kommt es zum Totalverlust. Es drohen sieben Meter globaler Meeresspiegelanstieg. Schon in den nächsten 20 Jahren droht das System zu kippen, was kommende Generationen dazu verurteilt, die meisten Küstenstädte aufzugeben. Das Antarktiseis beginnt ab dem Kipppunkt unaufhaltsam ins Meer zu rutschen. Beim Westantarktischen Eisschild könnte dieser Punkt bereits überschritten sein, wahrscheinlich liegt er aber zwischen 1,5 und 2 Grad Erderwärmung . Drei Meter globaler Meeresspiegelanstieg im Lauf der kommenden Jahrhunderte wären die Folge.

Das sind zwei Kipppunkte, nur für sich betrachtet. Was passiert, wenn sich, was logisch und realistisch ist, alle sechs überlagern und gegenseitig verstärken, kann niemand vorhersagen. Ich wag mal die kühne Prognose: Besser wird’s dadurch nicht.

Ich freue mich über jedes Biodiversitätsabkommen zur Rettung der Welt, tolle Initiativen zur nachhaltigen Ressourcenwirtschaft, über Mülltrennung, über all das und noch viel mehr. Schön, wie für viele Ökologie zur Ersatzreligion geworden ist. Allemal besser als Originalreligion oder deren Nachfolgerin, der Körper-Fitness-Kult. Aber ich vertraue mehr der Welt der Fakten als papiernen Abkommen oder gar als Feuilletondiskursen z. B. über den Boom von Nachhaltkeitsstrategien bei Hipstern und Ökos. Das Statistische Bundesamt, meine Kathedrale für meine Religion, die sich Fakten nennt, vermeldete am 19.12.22:

Neue Rekordmenge an Haushaltsabfällen im Jahr 2021. Erstmals mehr als 40 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle. Pro-Kopf-Menge steigt gegenüber 2020 um 6 Kilogramm auf 483 Kilogramm Abfall. Deutlich mehr Bioabfälle und Sperrmüll pro Kopf, weniger Wertstoffe und Restmüll. Das Aufkommen an Haushaltsabfällen stieg damit auf den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2004.

Es ist also nicht nur keine Reduzierung zu sehen, sondern noch nicht einmal eine Prozessumkehr. Einfach hau wech die Scheiße.

Ich wende mich dann mal meinem persönlichen Kipppunkt zu und kipp mir nachher einen Colheita Port hinter die Binde. Nach drei Gläschen kippt das dann hier aber sowas von ins Fröhliche. Weinachten.

23.12.2022 – Zwei Bahnstationen hinter dem Arsch der Welt

Szenen einer Ehe? Denkmal zur Teilung Deutschlands in Duderstadt im Eichsfeld, wo nach dem Grundlagenvertrag 1972 zwischen der BRD und der DDR einer von vier zusätzlichen Grenzübergängen eingerichtet wurde. Damals war die Welt noch halbwegs in Ordnung.

Wer das in der Form vor ein paar Jahren formuliert hätte, dem wäre sofort das Etikett „ewig gestriger Beton-Kommunist“ angehängt worden. Abgesehen davon, dass Beton ein unverzichtbarer Baustoff ist, ich überhaupt nichts gegen „gestern“ einzuwenden habe und als undogmatischer Linker nur Schwierigkeiten mit „Kommunist“ hätte, geht diese Formulierung Ende 2022 für jeden halbwegs mit Verstand Gesegneten völlig ideologiefrei durch. Heute ist die Welt aus den Fugen geraten und so weit von halbwegs in Ordnung entfernt wie ich vom Nobelpreis für Literatur. Ich muss die Fugen nicht alle aufzählen, ein Blick in die Nachrichten genügt.

Alle Jahre wieder Duderstadt, die alte Heimat, wir standen in fröhlicher Runde nach intensiven Fachgesprächen auf dem Weihnachtsmarkt, ich hatte einen Lumumba in der Vorhalte, Kakao mit Rum. Das Getränk Lumumba hat seinen Namen nach dem Freiheitskämpfer Patrice Lumumba, der in den 60ern aus freien Wahlen als Ministerpräsident des Kongo hervorging. Er wurde auf Betreiben der USA, Großbritanniens und Belgiens durch die CIA mit Hilfe des MI6 aus dem Amt geputscht, gefoltert und ermordet. Das war und ist das Tagesgeschäft der CIA, westlicher und aller nennenswerter Geheimdienste und kommt im Zweifel mit ein paar Jahrzehnten Verspätung raus. Sie werden daher verstehen, liebe Leserinnen, wenn ich Hurrameldungen und Nachrichten aus westlichen Geheimdienstkreisen in Sachen Ukrainekrieg mit ähnlicher Vorsicht genieße wie todsichere Börsentipps und Horoskope. Auf gut Deutsch: Unbrauchbar und in die Tonne. Im Moment schwer en vogue ist ja der britische Geheimdienst, wird dauernd zitiert. Die CIA ist wohl und hoffentlich auf Dauer desavouiert.

Andere Teilnehmer der feuchtfröhlichen Lumumba-Runde äußerten angesichts des Denkmals die Vermutung, es handele sich um Szenen einer Ehe. Ich erwiderte, das sei kompletter Blödsinn (der dritte Lumumba begann zu wirken, wir wurden langsam laut und noch fröhlicher). Wäre das Denkmal realistische Szene einer Ehe, müsste die Laufrichtung der Frau um 180 Grad gedreht sein, also fluchtartig vom Mann weg. Das überzeugte die Anwesenden sofort, waren sie doch allesamt verheiratet.

Die Strafe für soviel Lästerei ereilte mich auf dem Heimweg. Zwei Bahnstationen noch hinter dem Arsch der Welt, wo es normalerweise schon abgrundtief depressiv aussieht,

kam auf einmal Boden-Nebel auf, der immer näher waberte. Ich bin allem metaphysischen abhold, habe aber mal den Klassiker „The Fog – Nebel des Grauens“ gesehen.

Entspannte Jahresendzeit mit einem schönen Jahresendbaum und Jahresendflügern wünsche ich Ihnen..

19.12.2022 – Männer

Männerbild. Irgendwo in den Bergen von Korfu. Als ich das bei einer Wanderung sah, bin ich vor Lachen fast gestorben.

Neues aus dem Scham-Bereich: Heiz-Scham. Hier ein im Gegensatz zu meinen partiellen Beleidigungsanfällen angenehm sachlicher Blog, der den Hintergrund des Begriffes umreißt. Der Blog ist nach erstem Eindruck sehr kenntnisreich, abwägend und gibt nicht vor, der Weisheit letzter Schluss zu sein, siehe Beitrag zu Long Covid.

Der Blogschreiber gehört als Gastroenterologe und Hausbesitzer offensichtlich zu jener Klasse von Menschen, die sich ihre Heizsituation selber aussuchen können, im Gegensatz zu Millionen Anderen. Das ist kein Vorwurf, nur eine Feststellung, die man bei einer ethischen Bewertung der Scham-Welle im Lande im Hinterkopf haben sollte. Bei vielen Zeitgenossinnen werde ich das Gefühl nicht los, sie surfen auf dem jeweiligen Modetrend und nutzen ihre Predigt über ihre jeweilige Scham oder ihr jeweilig politisch korrektes Verhalten als Distinktionsmerkmal. Früher war das die Kunst, mit der man sich vom Pöbel abhob, heute ist es die Scham.

Unser Blogschreiber fällt auch hier angenehm auf, weil er seine Beschränkung, was das Heizen angeht, nicht als gesellschaftlich gefälligst von Allen zu befolgende Tugend anpreist, der Terror der Tugend also, sondern als seine individuelle Notwendigkeit. Auch wohnt ihm offensichtlich nicht dieser grausig-urdeutsche soldatische Masochismus inne, nach dem die lausige gesundheitsgefährdende Kälte nach Heizreduzierung sich auch noch toll anfühlen würde. Hinter diesem Sado-Masochismus steckt ein Männer(selbst)bild, das in der Nachkriegszeit vorherrschend war und der Brut zur Not eingeprügelt wurde: Ein Indianer kennt keinen Schmerz. Was nicht tötet, härtet ab.

Später, Post-68 sozusagen, weichte das auf, wurde kritisch hinterfragt. Und endete nicht selten in Männerselbsthilfegruppen, mit integriertem Heulsusen-Faktor.  

Die in ihrem soldatischen Körperpanzer gefangenen Männer marschierten an dieser Weggabelung der Generationen nach rechts und folgten eher dem Diktum: Männer tanzen nicht. Männer weinen nicht. Männer zeigen keine Gefühle.

Um mich hier mal persönlich zu verorten: Ich tanze gerne und heize, bis mich der Schlag trifft, in Form der AbSchlag-Rechnung. Und Heulsusen-Männer gehen mir gewaltig auf den Sack. Jammer jammer, jaul jaul.

Was meine Polemiken und Injurien hier im Blog angeht, die mir tatsächlich im Vergleich zu obigem Blogschreiber unangenehm ins Gemüt fluteten: Beleidigend und verletzend sind die Verhältnisse und sie stützenden Personen. Ich versuche nur, sie sur le point zu garen. Und ich versuche immer, eine eherne Regel zu beachten: Treten immer von unten nach oben, niemals mit dem Mittel des Ressentiments nach Minderheiten treten. Und immer im Hinterkopf habend, ob man als Schreiber potentiell eher Opfer oder Täter ist.

Ach ja, eins noch: Schämen tu ich mich für meine Ausfälle nicht. Der Tritt gegen mein Scham-Bein zielt ins Leere

18.12.2022 – Scham

BILD

Späthippies und Soldaten warten vereint im Hafen von Agios Stefanos, Korfu, auf eine Fähre zur Nachbarinsel. Ein zentrales Moment von Reisen ins friedliche Bild gerückt: Verbindung und Nähe als Grundlage für Kommunikation. Wer allerdings durch das Bild hindurch- oder über es hinaus schaut, fragt sich vielleicht: Wie ist es zustande gekommen?

Ich hab’s gemacht, wie 99,9 % aller Bilder hier, aus Lizenzgründen. Die Voraussetzung für die Existenz des Bildes war mein Flug. Ich bin geflogen. Habe ich deshalb Flug-Scham?

Im juste milieu der aktuellen Ökos, Alternativen, aufgeklärten Akademixe bis weit hinein ins liberale Bürgertum gehört es seit langem zum guten Ton, Flugscham zu haben, wg. CO2 und Rettung der Welt: „Ich fliege leider noch, find’s aber Scheiße, kompensiere, und bin dabei, es zu reduzieren und mir abzugewöhnen.“ Siehe auch Auto-Scham, Fleisch-Scham und Rauch-Scham.

Wie oft, wenn es etwas zum guten Ton im geschilderten Milieu gehört, ist das nicht zu Ende gedachter Blödsinn.

Verdeulicht wird das an folgender Grenzwert-Diskussion: Gesetzt den Fall, innerhalb Europas wird von einem Tag auf den anderen nicht mehr geflogen, sei es aus Überzeugung oder Verbot. Innerhalb kürzester Zeit würde die Wirtschaft in der gesamten Küstennahen Mittelmeerregion zusammenbrechen, ganze Volkswirtschaften gingen in die Knie und müssten mit Unterstützungsfonds aufrechterhalten werden, die selbst die EU nicht finanzieren könnte. Beispiel Griechenland: Der Anteil des Tourismus am BIP beträgt 20 Prozent, Tendenz rapide steigend, die Urlaubsregionen sind komplett von ihm abhängig. Zum Vergleich: Der Anteil der Autobranche am BIP in Deutschland beträgt keine 5 Prozent. Stünde die hier zur Disposition, gäbe es einen Bürgerkrieg. Es würde also eine EU-Binnenarmutsmigration von nie gekanntem Ausmaß von der Mittelmeerregion zu „uns“ einsetzen.

Im ersten Jahr würden Millionen Urlaubssüchtige versuchen, mit dem Auto in die heißgeliebten Destinationen zu kommen. Spätestens, wenn die ersten 2 – 3.000 km langen Staus von Berlin nach Barcelona, von Aachen nach Athen desaströse sozialökologische Spuren hinterlassen, hat sich der Unfug erledigt. Die Betuchteren, auch ein Millionenheer, fliegen nach Übersee und geben dort den Malediven, Andamanen oder Tongainseln innerhalb eines Jahres mehr als jeder Tsunami den Rest. Die ärmeren Schweine, ein weit größeres Millionenheer, machen Zuhause Urlaub. Eine wundervolle Vorstellung, wie jetzt schon überlastete Nord- und Ostseeküsten in kürzester Zeit in Schutt und Asche gelegt werden und nach zwei Jahren aussehen wie die Wüste Gobi, oder in der Mark Brandenburg ein Gedränge herrscht wie beim Münchener Oktoberfest.

Mit dem Zug fahren? Zur Visualisierung dieses Dystopie schauen Sie sich im Internet die Bilder von indischen Zügen an, wo hunderte auf den Dächern hocken, und multiplizieren das mal 10.

Von Kollateralschäden des Nichtreisens will ich hier gar nicht reden, wodurch die hiesigen Volksgenossinnen noch ignoranter im Kopf werden als eh schon, weil ihnen der letzte Rest von Weltläufigkeit auch noch genommen wurde.

Jetzt höre ich das Milieu protestierend murmeln: Ja, aber wir müssen doch langfristig an Konversion denken, andere Wirtschaftszweige vor Ort entwickeln und implementieren.

Also „wir“ schon mal gar nicht. Ich würde mich schämen für soviel Arroganz aus einem Land, das immer riesigere Straßenpanzer, vulgo SUVs, baut, sich einen Scheißdreck um irgendwelche nachhaltigen Konversionen kümmert und nach wie vor die Welt am doitschen Wesen genesen lassen will.

Eine langsame, eventuell funktioniernde Konversion würde sich über Jahrzehnte hinziehen und dann sind eh Szenarien real, von denen wir uns keine Vorstellung machen.

Schämen sollte sich das geschilderte Milieu allerdings tatsächlich. Aber für sein Verhalten, und zwar für die Frechheit, öffentlich mit derart aus freien Stücken gewähltem, unreflektiertem dummen Zeug hausieren zu gehen, während hierzulande ein wachsendes Millionenheer sich seit Jahren weder Auto noch Flüge und mittlerweile auch kaum noch Fleisch leisten kann.

16.12.2022 – Millionen

BILD

Millionen Impfopfer stimmt insofern, als dass durch die Impfkampagnen Millionen Menschen in ihrer Grundverstörtheit so bestärkt wurden, dass sie komplett in das Lager der Wissenschaftsfeinde, der Faktenleugner und der Aufklärungsgegner abdrifteten. Zu den Fakten: In Niedersachsen gibt es bei ca. 20 Millionen Impfungen 15 anerkannte Impfschäden, darunter allgemeine Schwäche, Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit, Migräne und schmerzhaften Rötungen bis hin zu Schlaganfällen und Lungenembolien. Für eine Anerkennung reicht es, wenn ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Schaden „wahrscheinlich“ ist. Es muss nicht direkt kausal sein. Wir können also hier die Hälfte der 15 anerkannten Konzentrationsstörungen etc. streichen. Wenn wir von zwei Schlaganfällen und/oder Lungenembolien bei 20 Millionen Impfungen ausgehen, bliebt ein – „wahrscheinliches“ (!), nicht gesichertes und eher geringeres -Restrisiko, einen gravierenden Impfschaden zu erleiden von ca. 1 : 10.000.000. Das entspricht in etwa der Wahrscheinlichkeit eines Sechsers im Lotto (1 : 13 Millionen).

Auf der anderen Seite schützt eine Impfung je nach Untersuchung zwischen 80 und 94 Prozent vor Ansteckung, je nach Virusvariante und Impfstoff, Tendenz zur Zeit sinkend . Das ist insofern nicht trivial als, Zitat: Laut Statistischem Bundesamt verstarben an COVID-19 als Grundleiden im Jahr 2021 in Deutschland insgesamt 71 331 Menschen, das waren 79 % mehr als im Vorjahr (2020: 39 758). Damit war COVID-19 bei 7,0 % aller Verstorbenen die ausschlaggebende Todesursache.“

In den Ergebnissen nicht enthalten sind diejenigen Fälle, in denen COVID-19 von der leichenschauenden Ärztin oder dem leichenschauenden Arzt auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde. Was bedeutet, dass in einer zusätzlichen Vielzahl von Fällen COVID-19 zum vorzeitigen Tod mit beigetragen haben kann. Wie das halt so ist bei einem multikausalen Geschehen.

Hier stand ursprünglicher kompletter Blödsinn, was die Wahrscheinlichkeit des Ablebens als Ungeimpfter angeht, das Sterberisikio bei Ungeimpften ist ca. elfmal höher. Schlimm genug, aber nicht annährend in der Dimension, die hier ursprünglich stand. Sorry. Nicht alles, was nicht rechnen kann, ist ein Milchmädchen.

Was dennoch bleibt:  Keiner der Corona-Schwurbler würde in einen VW steigen, wenn die Sterblichkeitswahrscheinlichkeit pro Fahrt elfmal höher läge als in einem Fiat. Er führe nur Fiat. Aber beim Impfen spielt diese Kalkulation scheinbar keine Rolle. Wie sagt der Schwurbler so schön: „Impfen? Niemals! Nur über meine Leiche.“

Na dann ….

Das ganze Geschreibsel hier nutzt übrigens für die Tonne. Davon wird nicht eine überzeugt. Wir bewegen uns hier im Reich der Ängste, der Überforderung, des Ressentiments, da kommt kein Argument hin. Erleb ich andauernd, sei es bei Klimaleugnern, bei Neoliberalen, Misogynen … Sogar bei mir selbst.